Was jetzt schon möglich ist

Mildes Wetter läutet frühes Gartenjahr in Salzburg ein

Stefan Monger führt in Seekirchen einen Familienbetrieb. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 28. Februar 2024 10:47 Uhr
Mit den milden Temperaturen beginnt bei vielen Salzburgerinnen und Salzburgern die Vorfreude aufs Garteln. Welche Auswirkungen das mitunter fast schon frühlingshafte Wetter auf die heimischen Gärtnereien und landwirtschaftlichen Betriebe hat, haben wir uns von einem Fachmann aus Seekirchen erklären lassen.

Die ersten bunten Frühblüher strecken ihren Kopf vorsichtig durch die Erde, an den Zweigen sprießen kleine Knospen und sogar Pollen fliegen mitunter schon durch die Luft. Der bislang sehr milde Winter im Land Salzburg ist des einen Freud und des anderen Leid. Während Skigebiete jedes kleine Schneeflockerl sehnlichst erwarten, sorgt der zuletzt fehlende Frost für Hochbetrieb auf den heimischen Feldern – aber auch in Gärten und auf Balkonen. "Nach dem tristen Winter ohne Schnee können farbenfrohe Blumen eine schöne Abwechslung bieten", sagt der Seekirchner Gärtnermeister Stefan Monger am Mittwoch zu SALZBURG24.

Monger: "Gartenjahr geht los"

Dezember, Jänner und Februar waren allesamt deutlich zu mild. Das Temperaturmittel des nun zu Ende gehenden Februars liegt deutlich über dem langjährigen Mittel, erklärte zuletzt ORF-Meteorologin Sabrina Nujic-Marth. Der nun zu Ende gehende Winter war der wärmste seit Beginn der österreichischen Aufzeichnungen, berichtete heute der Wetterdienst Ubimet.

Und der weitere Ausblick bleibt mild und eher frühlingshaft – besonders untertags mit zweistelligen Plusgraden. Eine markante Wetteränderung ist aktuell nicht in Sicht. "Normalerweise liegt jetzt noch Schnee und es gibt Frosttage, aber bei diesen Temperaturen ist schon einiges möglich. Das Gartenjahr geht schon los", freut sich Monger.

Mildes Wetter bietet Vor- und Nachteile

Hobbygärtner:innen können jetzt schon – noch vor dem meteorologischen Frühlingsbeginn und damit einige Wochen früher als gewohnt – anfangen. "Sträucher schneiden und Beete vorbereiten gehören zu den ersten Arbeiten des neuen Jahres", weiß der Garten-Profi. Vorteile der milden Witterung für Gärtnereien sowie Obst- und Gemüsebauernbetriebe sind neben geringeren Heizkosten ein schnelleres Pflanzenwachstum. "Dafür kann das Wachstum auch nicht gestoppt werden", schildert Monger angesichts der schnell blühenden Narzissen, die dann mitunter gekühlt werden müssen. "Schädlinge sind jetzt auch schon unterwegs", benennt der Landesinnungsmeister für Gärntereibetriebe und Florist:innen einen Nachteil der milden Temperaturen. Zu den häufigsten Schädlingen auf heimischen Feldern und in Gärten zählen neben Blattläusen, Spinnmilben und Raupen auch weiße Fliegen, Kartoffelkäfer sowie Erdflohkäfer. "Trockenheit kann auch im Winter zum Problem werden", merkt Monger an.

 

Was für uns Menschen angenehm ist, kann für die Natur aber durchaus eine Gefahr bergen: Frühere Blühzeiten können problematisch für Pflanzen werden, falls nochmals Frosttemperaturen aufkommen. Denn obwohl das Wetter vielerorts fast schon frühlingshaft ist, kann eine eventuelle Rückkehr des Winters nicht ausgeschlossen werden, genauso wie mögliche Spätfroste im April. "Darum sollte bei Verlockungen im Handel aufgepasst werden", sagt Monger und führt aus: "Für Balkonblumen und die meisten Gemüsesorten ist es im März vor allem in den Nächten noch zu kühl." Mitte April oder spätestens zu den Eisheiligen im Mai können schließlich alle Pflanzen rausgestellt werden.

Anpassungen an klimatische Veränderungen

Grundsätzlich würden viele Gärtnereien und landwirtschaftliche Betriebe umdenken und sich an die klimatischen Veränderungen anpassen. Von Regenwasser sammeln über PV-Anlagen zur Energiegewinnung bis zur Wahl von passenden und altbewährten Pflanzen und Gemüsesorten ist die Palette der Möglichkeiten breit.

Der Seekirchner Gärtnermeister schwört bei den Blumen heuer auf Vergissmeinnicht, Narzissen und Tulpen aus eigener Zucht sowie beim Gemüse auf diverse Salatsorten und Sprossenkohl, "den aber nicht jeder mag", lacht Monger. Vom 15. bis 17. März werden bei der Garten-Messe im Salzburger Messezentrum übrigens neueste Trends vorgestellt.

Diese Pflanzen lieben Hitze

Die Sommermonate der vergangenen Jahre waren geprägt von längeren Hitze- und Trockenperioden. Besonders winterharte Kübelstauden sind als Trockenkünstler für sonnige Standorte gut geeignet. Geeignete Beispiele sind Sonnenhut, Ziersalbei, Wollziest, Fackellilie, Lavendel, Fetthenne oder auch Gehölze wie der Zwergsommerflieder. Exoten, die kaum noch Winterschutz benötigen und teilweise schon heimisch geworden sind, sind die Hanfpalme oder das Mammutblatt.

Für nicht winterharte Pflanzen werden Hobbygärtner:innen Kübel, Tröge oder Kästen mit Wasserspeicher empfohlen. Hier ist es wichtig, den Durchmesser entsprechend der Pflanzengröße zu wählen. Große Kübel bieten den Pflanzen genügend Platz für ein gutes Wachstum und die Wasserspeicherung. Für Sommer- und Balkonblumen im Topf gilt: Regelmäßig Flüssigdünger mit dem Gießwasser verteilen. Im (Hoch-)Beet sollten Hornspäne oder organischer Dünger verwendet werden.

(Quelle: salzburg24)

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