Viermal hat es am vergangenen Wochenende in der Stadt Salzburg gekracht – meist waren die Autofahrenden zu schnell unterwegs. In der Nacht auf Sonntag kam es in der Imbergstraße zu einem spektakulären Verkehrsunfall. Ein 20-Jähriger war mit seinem Pkw mit 70 km/h statt der erlaubten 50 km/h unterwegs und krachte gegen einen Betonmast.
Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) will deshalb verschärft gegen Raserinnen und Raser vorgehen. Neben gezielten Kontrollen hat sich der Stadtchef auch für permanente Überwachungen – also stationäre Radargeräte – in der Altstadt ausgesprochen. „Es scheint, als würden gerade vermehrt die langen Geraden wie Schwarzstraße, Imbergstraße und Rudolfskai für Rennen genutzt werden. Natürlich schützt ein stationäres Radargerät nicht vor den Wahnsinnigen, aber es ist eine Möglichkeit“, so Auinger im SALZBURG24-Gespräch.
Ob und wie viele neue Radargeräte in der Altstadt aufgestellt werden, soll heute im Laufe des Tages in einem Gespräch mit der Polizei geklärt werden. Unabhängig davon werden heute Schwerpunktkontrollen auch mit Fokus auf erhöhte Geschwindigkeit durchgeführt, wie die Polizei Salzburg heute Vormittag via Facebook ankündigte.
Die Radargeräte kann Bürgermeister Auinger jederzeit selbst bewilligen und somit aufstellen lassen. „Weil es sich bei den Straßen im Stadtgebiet um Gemeindestraßen handelt“, sagt Fabian Graf, Referent im Büro von LH-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP), gegenüber SALZBURG24 am Montag.
Mehr Bürokratie bei Radargeräten auf Landesstraßen
Anders sieht es auf den Landesstraßen aus. „Dafür braucht es eine andere Grundlage. Erst wenn mehrere Punkte, wie zum Beispiel eine Unfallhäufung, erfüllt sind, dürfen wir ein stationäres Gerät aufstellen“, so Graf. Die Politik sei aber in ständigem Austausch mit der Polizei. Wenn bei regelmäßigen Kontrollen vermehrt Verstöße gegen die Geschwindigkeit registriert werden, komme die Exekutive mit den neuralgischen Stellen auf das Land zu.
Section Control bald auf B1 und B311?
Im vergangenen Herbst kündigte LH-Stellvertreter und Verkehrslandesrat Stefan Schnöll auch eine Ausweitung der „Section Control“ an. Ähnlich wie auf der Lamprechtshausener Straße (B156) bei Anthering (Flachgau) soll künftig auch auf der Wiener Straße (B1) und auf der Pinzgauer Straße (B311) eine Abschnittskontrolle aktiviert werden. Derzeit würden dort noch verschiedene Abschnitte analysiert. „Für die Section Control brauchen wir eine lange Strecke mit gleichem Geschwindigkeitsniveau“, erklärt Schnöll. Bis die Abschnittskontrollen tatsächlich umgesetzt werden, kann also noch dauern. Derzeit peile man eine Umsetzung ab 2026 an.
Bei allen anderen Maßnahmen – Fahrzeugbeschlagnahmung, Führerscheinentzug und Co – habe man in Salzburg bereits alles „maximal ausgereizt“. Schnöll setze sich aber weiterhin für Nachschärfungen bei Raser-Vergehen ein, das liege aber beim Bund. Mit neuen Strafen und Co könnte es wegen der seit Monaten andauernden Regierungsverhandlungen wohl aber noch dauern.
Aktuelle Raser-Strafen in Österreich
- Strafrahmen bis zu 7.500 Euro
- Doppelte Entzugsdauer des Führerscheins
- Erhöhter Beobachtungszeitraum bei wiederholten Übertretungen
- Bis zu sechs Monate Führerscheinentzug bei illegalen Straßenrennen
- Seit 1. März 2024: Beschlagnahme des Fahrzeuges bei extremer Raserei und bei Wiederholungstätern. Voraussetzung ist, dass der Lenker gleichzeitig Eigentümer des Pkw ist.
(Quelle: salzburg24)