AK-Erhebung

Nachhilfe in Salzburg kostet Eltern rund 16 Mio. Euro

Die Kosten für Nachhilfe belaufen sich laut Arbeiterkammer pro Kind und Schuljahr auf 920 Euro. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 05. September 2025 14:48 Uhr
In Salzburg brauchen einer Erhebung der Arbeiterkammer vier von zehn Schüler:innen Nachhilfe. Insgesamt seien es 28.000 Kinder und Jugendliche. Das mache sich auch bei den Eltern bemerkbar, insgesamt wurden im Vorjahr in Salzburg 16 Millionen Euro für Nachhilfe ausgegeben.
SALZBURG24 (mem)

Die Arbeiterkammer (AK) Salzburg hat eine Erhebung zum Nachhilfebedarf in Salzburg durchgeführt. 600 Schülerinnen und Schüler in 400 Haushalten wurden befragt. Das Ergebnis: Vier von zehn Schüler:innen benötigen neben der Schule ein zusätzliches Lernangebot. Im Bundesland sei die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendliche innerhalb von zwei Jahren von 19.000 auf 28.000 gestiegen, berichtet die AK am Freitag.

Für AK-Präsident Peter Eder sind die Ergebnisse ein Zeichen dafür, dass „einiges schiefläuft“. „Die Probleme beginnen bereits früh, wenn Kinder bereits mit Nachholbedarf ins Schulsystem eintreten. Bildung verlagert sich immer mehr in den privaten Raum und wird damit zu einer Frage des Geldbörsels der Eltern.“

Anstieg bei Kosten für Nachhilge in Salzburg

Pro Schüler:in würden die Kosten rund 920 Euro im Schuljahr bedeuten, nach 820 Euro im Schuljahr 2022/23. Insgesamt sollen Eltern im Vorjahr 16 Millionen Euro für Nachhilfe aufgewendet haben. 2022/23 waren es noch 7,1 Millionen Euro. „Aufgrund des gestiegenen Nachhilfeanteils und einer Steigerung der Durchschnittskosten, ergibt sich dieses signifikante Plus“, so AK-Bildungsexpertin Corinna Zafaurek.

Größter Nachholbedarf im Fach Mathematik

Bezahlte Nachhilfe verteilt sich zum überwiegenden Teil auf Nachhilfeinstitute (34 Prozent), Lehrkräfte (31 Prozent) und Student:innen (30 Prozent). Spitzenreiter bei Nachhilfe ist Mathematik mit 63 Prozent. 44 Prozent der Schüler:innen erhalten Lernunterstützung in Deutsch, 15 Prozent in einer Fremdsprache.

Familie springt als Lernhelferin ein

Kaum ein Schulkind kommt dabei ohne Unterstützung aus der Familie aus: Rund drei Viertel (77 Prozent) werden zu Hause zumindest hin und wieder bei Aufgaben und Lernen von Eltern oder Geschwistern beaufsichtigt. 36 Prozent der Eltern lernen sogar täglich mit ihren Kindern. Und das geht zulasten des familiären Zeitbudgets: 78 Prozent jener Eltern, die ihren Kindern beim Lernen helfen, fühlen sich dadurch spürbar zeitlich belastet, geht aus der AK-Erhebung hervor.

„Die aktuellen Ergebnisse des AK-Nachhilfebarometers zeigen einmal mehr, dass Bildung vererbt wird bzw. eine Sache des Geldbörsels ist. Das ist ungerecht, wir wollen, dass alle Kinder die gleichen Bildungschancen haben. Daher braucht es ein ganzes Maßnahmenbündel“, so AK-Präsident Eder. Er fordert etwa eine Schulfinanzierung nach dem AK-Chancenindex, eine Personaloffensive, kostenlose hochwertige Elementarbildung und Ganztagesschulen.

(Quelle: salzburg24)

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