Noch am Mittwoch gab sich Sepp Schellhorn bei einer Pressekonferenz der Neos in Salzburg engagiert und kämpferisch. Am Donnerstag kündigte er seinen Rückzug aus allen Funktionen der neuen Partei an.
Einzug in Nationalrat hat nicht geklappt
"Für mich ist das Thema abgehakt. Ich habe mich um den Einzug in den Nationalrat bemüht, das hat nicht geklappt. Aber ich habe mir nichts vorzuwerfen, ich habe mein Bestes gegeben", erklärte Schellhorn am Donnerstag bei einer Pressekonferenz zum Thema Tourismus. "Auch als ÖVP-Gemeinderat in Goldegg werde ich bei der Gemeindevertretungswahl am 9. März nicht mehr antreten."
Partei nicht überrascht
Die NEOS-Bundespartei hat sich vom angekündigten Rückzug ihres Salzburger Landessprechers Sepp Schellhorn nicht überrascht gezeigt. "Dass er das nicht für die nächsten paar Jahre macht, war von Anfang an klar", sagte Geschäftsführer Feri Thierry am Donnerstag in einer ersten Reaktion zur APA. Wer anstelle Schellhorns beim nächsten Landesparteitag für den Vorsitz kandidiert, sei noch unklar.
Thierry betonte, dass Schellhorn bis zur regulären Wahl seines Nachfolgers weiterhin NEOS-Landessprecher in Salzburg bleibe. "Er tritt nur nicht mehr an", verwies er auf den angeblich ohnehin geplanten Rückzug - "das wussten wir immer". Ob Schellhorn im Falle eines möglichen Einzugs von Angelika Mlinar ins Europaparlament in den Nationalrat nachrücken könnte, ließ auch Thierry offen: "Wir müssen erst einmal schauen, wie unsere Liste aussieht."
Kernkompetenz als Gastronom und Unternehmer
Im APA-Gespräch ergänzte Schellhorn, Gastronom und ehemaliger Präsident der Österreichischen Hoteliersvereinigung, dass er keinesfalls im Unfrieden gehe. "Auf Landesebene habe ich immer deutlich gesagt, dass mein Engagement befristet ist. Ich habe mich bemüht, innerparteiliche Strukturen zu schaffen. Aber ich stehe mitten in meinem Leben als Gastronom und Unternehmer. Das ist meine Kernkompetenz, darauf möchte ich mich jetzt wieder konzentrieren."
Neos-Landeskoordinator Mike Pilz sagte im APA-Gespräch, Schellhorn werde sich im Wahlkampf noch für die Partei engagieren. Der Parteitag der Neos, auf dem auch ein Nachfolger bestimmt werden soll, werde erst nach der Wahl abgehalten. Der genaue Termin steht noch nicht fest.
EU-Wahl könnte Schellhorn noch umstimmen
Ein Ereignis könnte den angekündigten Rückzug des Salzburger NEOS-Landessprechers Sepp Schellhorns allerdings nochmals ins Wanken bringen: Sollte LIF-Chefin Angelika Mlinar Spitzenkandidatin von NEOS/LIF werden und ins Europaparlament einziehen, würde ihr Schellhorn in den Nationalrat nachrücken. In diesem Fall würde er nochmals nachdenken, sagte er auf APA-Anfrage.
"Noch ist nichts entschieden, das sind noch ungelegte Eier", sagte der Gastronom. Er werde seine Entscheidung auf jeden Fall rechtzeitig bekannt geben.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)