Mehr und vor allem „intelligentere“ Radarfallen hat die französische Regierung für nächstes Jahr angekündigt. Von den künftige 4.160 fest installierten Geräten sollen mehrere hundert mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) dazu in der Lage sein, neben Geschwindigkeits- und Rotlichtverstößen auch andere Vergehen im Straßenverkehr automatisch zu ahnden.
Die neuen Blitzer sollen ab 2025 das Handyverbot, die Gurtpflicht und den Abstand kontrollieren. Für Autofahrerinnen und Autofahrer in Frankreich kann es dann teuer werden: Denn pro Verstoß wird eine Strafe von 135 Euro verhängt. Wer also zu schnell, mit Handy am Ohr und mit zu wenig Abstand fährt – und von einem neuen KI-Radar geblitzt wird – dem droht eine Strafe von über 400 Euro.
Salzburg beobachtet KI-Radar in Frankreich
Das Beispiel in Frankreich zeigt – die Technologie steht nicht still. Aber kommen die neuen „intelligenten“ Radarfallen bald auch nach Salzburg? „Dafür fehlt noch die gesetzliche Grundlage vom Bund. Erst dann können wir darüber für Salzburgs Straßen nachdenken“, heißt es aus dem Büro des LH-Stv. und Verkehrslandesrats Stefan Schnöll (ÖVP) am Montag auf SALZBURG24-Anfrage.
Und selbst dann seien die neuen KI-Radargeräte mit „Vorsicht zu genießen“. Zum einen sei es ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte und zum anderen die Sorge über die Fehleranfälligkeit der KI groß. „Wir werden erst die Erfahrungen in Frankreich beobachten. Zurzeit ist das in Salzburg noch absolut kein Thema“, heißt es.
Neue Blitzer mit Lasermessung in Österreich
In ganz Österreich gibt es demnach noch keine KI-Radarfallen. Genauer und umfangreicher werden die Blitzer aber dennoch – Mitte Oktober hat der Österreichische Automobil- und Touringclub (ÖAMTC) von neuen Blitzern mit Lasermessung in Wien berichtet, die eine geringere Messtoleranz haben. Die Geräte sind außerdem mobil und können somit in andere Radarboxen gewechselt werden. Mit Stand 2023 hatte die Polizei 370 stationäre und mobile Radargeräte und über 1.200 Handmesser zur Verfügung.
Schon länger im Einsatz – seit genau genommen seit 21 Jahren – ist die sogenannte „Section Control“. Dabei wird die Durchschnittsgeschwindigkeit auf längeren Strecken ab 500 Metern gemessen. 16 dieser Anlagen sind in Österreich installiert. Eine davon befindet sich seit zwei Jahren auf der Lamprechtshausener Straße (B156) im Flachgau.
Der Abstand wird übrigens auch hierzulande mit eigenen Systemen gemessen – insgesamt elf stehen im Einsatz. Drängeln kann teuer werden: Wer zum Beispiel bei 130 km/h einen Abstand von weniger als sieben Metern zum Vorderauto hält, muss mit einer Strafe von bis zu 2.180 Euro rechnen. Außerdem ist der Führerschein für mindestens sechs Monate weg und eine Gerichtsstrafe wegen Nötigung ist möglich.
Wie denkt ihr über die angekündigten KI-Radargeräte in Frankreich? Schreibt es uns in die Kommentare.
(Quelle: salzburg24)