Salzburg

Niedrigste Arbeitslosigkeit in Salzburg

Veröffentlicht: 22. April 2013 11:33 Uhr
Die im Vergleich zu anderen Bundesländern stärker vom Dienstleistungssektor geprägte Salzburger Wirtschaft hat auch im ersten Quartal 2013 dazu beigetragen, dass trotz schwacher Konjunktur die Arbeitslosigkeit weniger, die Beschäftigung dafür stärker gestiegen ist.

Seit Beginn der Wintersaison im Dezember hält Salzburg monatlich bundesweit die mit Abstand niedrigste Arbeitslosenquote: im Schnitt des ersten Quartals 5,2 Prozent. Hinzu kommt, dass das Fachkräftestipendium nun auf Initiative von Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller bundesweit ab 1. Juli 2013 eingeführt wird und die Bildungsteilzeit vom Nationalrat beschlossen wurde.

Burgstaller über Arbeitslosenquote erfreut

"Für mich als Landeshauptfrau und zuständige Referentin für den Arbeitsmarkt sind die vom AMS Salzburg aktuell präsentierten Zahlen sehr erfreulich", betonte die Landeshauptfrau bei einem Mediengespräch mit AMS-Landesgeschäftsführer Siegfried Steinlechner am Montag. "Es zeigt sich, dass die gemeinsamen Anstrengungen der Vergangenheit Früchte tragen. Wir haben viel in Qualifizierungen investiert um den Menschen die Chance zu ermöglichen, gut qualifizierte Arbeitsplätze zu erlangen, aber auch um sie zu erhalten. Die Anforderungen steigen stetig, und es ist eine große Herausforderung Schritt zu halten. Aber die positive Arbeitslosenquote bedeutet nicht, dass wir uns ausruhen dürfen. Das Ziel muss sein, dass alle Salzburger und Salzburgerinnen einen Arbeitsplatz haben, der ihren Fähigkeiten entspricht und der es ihnen ermöglicht, eine gute Balance zwischen Arbeit, Freizeit und Familie zu leben – unter finanziell angemessenen Bedingungen. Dafür müssen wir auch in Zukunft unsere Gelder investieren", so Burgstaller.

Salzburger Arbeitsmarkt entwickelt sich gut

Die unselbständige Beschäftigung ist um ein Prozent gestiegen, allerdings in erster Linie durch ein ausgeweitetes Arbeitskräfteangebot bzw. durch Teilzeitstellen und reicht nicht aus, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit zu stoppen. Diese ist um 4,9 Prozent auf 13.616 Vorgemerkte angewachsen. "Im bundes- und europaweiten Vergleich kann der Salzburger Arbeitsmarkt auf eine relativ günstige Entwicklung verweisen, auch wenn der Konjunkturverlauf für das AMS und die Arbeitsmarktpartner eine zunehmende Herausforderung darstellt", so Siegfried Steinlechner, Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice Salzburg, zur aktuellen Situation. Im Fokus der Anstrengungen stehe besonders die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit.

Das Arbeitsmarktservice, das in Salzburg an jeder zweiten Stellenbesetzung beteiligt sei, führe derzeit eine Schwerpunktkampagne, um seine Präsenz auf dem Arbeitsmarkt weiter zu stärken, durch, so Steinlechner. "Im April und Mai werden rund 700 Betriebe besucht um über die Förderangebote des AMS zu informieren und Stellen für Arbeitsuchende zu akquirieren. Unter anderem möchte das AMS Salzburg bis Ende 2013 auch mehr als 14.000 Fachkräftestellen werben", informierte Steinlechner weiter.

Fachkräftestipendium schließt Lücke

Mit dem Fachkräftestipendium ist auf Initiative von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller eine bundesweite Regelung entstanden, die im Juli 2013 in die Umsetzung gehen wird. Das Fachkräftestipendium wird eine Lücke schließen, die bisher ausbildungswilligen Personen, die nicht arbeitslos waren, eine Ausbildung im zweiten Bildungsweg ohne finanzielle Unterstützung unmöglich gemacht hat. Denn Voraussetzung für das Fachkräftestipendium ist nicht mehr das Vorliegen von Arbeitslosigkeit, sondern es können gering und mittel qualifizierte, karenzierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie beschäftigungslose Personen um ein Fachkräftestipendium ansuchen.

Es werden Ausbildungen zu Facharbeitskräften in Mangelberufen und Ausbildungen zu Pflegekräften gefördert. Das Stipendium kann in Höhe der Ausgleichszulage für die Dauer der Ausbildung, maximal drei Jahre gewährt werden, also im Jahr 2013 795 Euro monatlich. Die Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung werden vom AMS getragen. Insgesamt ist österreichweit eine Finanzierung im Ausmaß von maximal 25 Millionen Euro für 2013 und 2014 vorgesehen, das bedeutet, dass jährlich 2.000 Personen davon profitieren können.

Bildungsteilzeit bringt Arbeitsplatzsicherheit

Mit der Bildungsteilzeit können sich Arbeitnehmer/innen bei Reduktion der Arbeitszeit und gleichzeitigem Erhalt von Bildungsteilzeitgeld weiterbilden, ohne ganz aus dem Job aussteigen zu müssen. Wird mit dem Dienstgeber eine Bildungsteilzeit vereinbart und die wöchentliche Normalarbeitszeit um mindestens ein Viertel bis maximal zur Hälfte (jedoch nicht auf weniger als zehn Stunden) reduziert, kann Bildungsteilzeitgeld beantragt werden.

"Mit diesem zweiten großen Baustein des Fachkräftepaktes wird es gelingen, auch Personen eine Ausbildung zu ermöglichen, die an ihrem Arbeitsplatz bleiben möchten und trotzdem aber die Notwendigkeit einer Weiterqualifizierung sehen. In einer Arbeitswelt, in der sich die Anforderungen ständig verändern, steht ausbildungswilligen Menschen nun auch dieser Weg in Form der Bildungsteilzeit offen", stellte Arbeitsmarktreferentin Burgstaller zu dieser weiteren hervorragenden Möglichkeit, die für den Arbeitsmarkt notwendige Qualifikationen zu erwerben, fest.

AMS-Tour zur Stellenakquisition

Trotz konjunktureller Flaute wurde auf dem Salzburger Arbeitsmarkt im Vorjahr ein Beschäftigungsrekord verzeichnet und auch im ersten Quartal des laufenden Jahres ist die unselbstständige Beschäftigung um 0,8 Prozent gestiegen. Diese Dynamik nutzt das AMS mit einer Schwerpunktaktion zur Akquisition von Stellen für seine arbeitsuchenden Kunden. Bei dieser Tour im April und Mai werden 700 Betriebe von den Beraterinnen und Beratern des Service für Unternehmen besucht und auch über die Dienstleistungsangebote des AMS, über Förderungen und eServices informiert werden.

Im Gesamtjahr 2013 möchte das AMS Salzburg unter anderem 14.344 qualifizierte Stellen, das heißt mit dem Mindestqualifikationsprofil Lehrabschluss, akquirieren. 36.600 Stellen sollen unter Mitwirkung des AMS besetzt werden. Damit wäre das Salzburger AMS – wie auch in den vergangenen Jahren – an etwa jeder zweiten Stellenbesetzung im Bundesland beteiligt. Analog dazu wird speziell im Wirtschaftssegment "Warenherstellung" ein Einschaltgrad des AMS von 38 Prozent angestrebt.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2013 wurden dem AMS insgesamt 8.588 offene Stellen zur Besetzung gemeldet. Das ist im Vergleich zum ersten Vorjahresquartal ein Rückgang um 5,6 Prozent. Im Durchschnitt konnten die Stellen innerhalb von 36 Tagen besetzt werden.

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(Quelle: salzburg24)

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