Welche davon kennt ihr?

Osterbräuche in Salzburg – von Schwammtragen bis Ölbergsingen

Veröffentlicht: 05. April 2023 14:53 Uhr
Zu Ostern erlebt das Brauchtum in Salzburg einen Höhepunkt. Viele Gemeinden und Gaue haben ihre ganz eigenen Traditionen – von Speisenweihe über Fastenkrippen bis hin zu Ölbergsingen.
SALZBURG24 (KAT)

Ostern ist für viele Menschen in Salzburg eines der wichtigsten Feste des Jahres. Kaum wegzudenken sind bunte Osternester mit gefärbten Eiern, ein frisch gekochtem Schinken, einem frisch gebackenen „süßen“ Lamm und oder einem Schoko-Hase sowie anderen Leckereien. Die Salzburgerinnen und Salzburger verbinden mit der Karwoche und der Auferstehung von Jesus ganz besondere Erlebnisse mit der Familie oder in der Gemeinde. Dazu tragen wohl auch die vielen Traditionen und Bräuche in den Gauen und einzelnen Gemeinden bei.

 

Antlasseier und Speisenweihe

Zum Osterfest gehören in Salzburg zum Beispiel Antlasseier. Das sind Eier, die am Gründonnerstag oder Karfreitag von Hennen gelegt wurden. Die Speisenweihe hat vor allem im Tennengau eine besondere Bedeutung.

Fastenkrippe in Kirche St. Michael zu Ostern

In der Kirche St. Michael am Residenzplatz in der Stadt Salzburg können Einheimische und Gäste einen etwas anderen Blick auf die Osterzeit werfen. „In unserer Fastenkrippe werden ab Aschermittwoch unterschiedliche Szenen der Karwoche dargestellt. Aktuell sehen die Besucher die Kreuzigung, ab Ostersonntag kann man die Auferstehung sehen“, klärt der Benediktinermönch Pater Jakob auf, wie das Landesmedienzentrum in einer Aussendung mitteilt. „Die Figuren der Krippe stammen aus den 1930er-Jahren und wurden vom bekannten Salzburger Schnitzer Josef Klampfer gemacht. Die Kulissen stammen von Pater Pius Hochreiter. Er war rund 40 Jahre Pförtner von St. Peter“, so Pater Jakob.

Ölbergsingen in Großarl fester Bestandteil

In der Pongauer Gemeinde Großarl ist das Ölbergsingen ein fester Bestandteil des Osterfestes. „Am Gründonnerstag singen die Bauern, am Karfreitag die Bewohner des Dorfes. Jeweils von zirka 20 Uhr am Abend bis 4 Uhr in der Früh singen rund 30 Männer an unterschiedlichen Orten in Großarl. Den Brauch gibt es schon sehr lange, man nimmt an, dass er mit der Pestzeit zusammenhängt. Erste Aufzeichnungen datieren kurz vor dem Jahr 1900“, erklärt der Vorsänger Richard Diess.

 

Jungschützen bewachen Heiliges Grab in Grödig

Seit Jahrzehnten wird in der Flachgauer Gemeinde Grödig das Heilige Grab in der Pfarrkirche von den Jungschützen bewacht. „In der Karwoche erfolgt der Aufbau, am Karfreitag und Karsamstag wird das Grab bis zur Auferstehung von sechs Jungschützen bewacht. Ein Teil der Grabwache ist auch der ,Schmeckerbrauch‘. In einem Gasthaus können Kirchenbesucher an Blumen riechen. Im Gegenzug spenden sie einen kleinen Geldbetrag an die Jungschützen“, berichtet Christian Hipf, Hauptmann der Uniformierten Schützenkompanie Grödig, der selber mehrere Jahre als Wachsoldat das Heilige Grab bewachte.

Symb_Osterlamm Land Salzburg/Melanie Hutter
Das Osterlamm darf in vielen Nestern nicht fehlen. 

Schwammtragen in Unken

In der Pinzgauer Gemeinde Unken gibt es zu Ostern einen ganz besonderen Brauch. Beim Schwammtragen bringen die Familien das Osterfeuer auf außergewöhnliche Weise nach Hause. „Von der Buche werden Holzschwämme heruntergeschnitten, ein Jahr getrocknet, und dann wird an ihnen ein Draht angebracht. Sie werden in das geweihte Osterfeuer gehalten, bis der Schwamm glüht. Durch das Schwingen in der Luft wird die Glut immer wieder angefacht, und so kann das Feuer zu Fuß bis in die entlegenen Ortschaften und Bauernhöfe von Unken gebracht werden. Diesen Brauch gibt es nur bei uns“, erzählt die Mesnerin Angelika Seidl.

Osterfeuer erhellen den Lungau

Typisch für den Lungau zu Ostern sind die gleichnamigen Feuer. „Während der Karwoche zimmern die Jugendlichen im Bezirk die bis zu zehn Meter hohen Türme, die mit Reisig gefüllt sind. Sie werden am Abend des Karsamstags, nach der Auferstehungsmesse, mit gesegnetem Feuer angezündet, und die Bevölkerung feiert gemeinsam das Osterfest. In jeder der 15 Lungauer Gemeinden gibt es zumindest ein Osterfeuer. Aber auch eigene Weiler und Ortschaften errichten ihren eigenen Holzturm und halten diesen einzigartigen Brauch lebendig“, sagt Wolfgang Essl, Obmann der Lungauer Volkskultur. Die Osterbräuche sind also genau so vielfältig wie Salzburg selbst.

Was genau feiert man an Ostern?

Christ:innen feiern am Ostersonntag die Auferstehung Jesu und den Sieg des Lebens über den Tod. Die Auferstehung Jesu von den Toten bildet das Fundament des christlichen Glaubens. Gläubige bezeichnen Ostern deshalb auch als das Fest der Hoffnung. Das Datum des Festes variiert. Nach neutestamentlicher Überlieferung fiel die Auferstehung Christi auf die Zeit des vom Frühlingsvollmond abhängigen jüdischen Pessachfests. Da der genaue Tag nicht bekannt ist, wurde auf dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 festgelegt, dass das Osterdatum der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling ist.

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(Quelle: salzburg24)

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