Treiber des guten Ergebnisses sei einerseits das positive wirtschaftliche Umfeld, vor allem in der Bau- und Forstwirtschaft und im Recycling. Der Wirtschaftsaufschwung habe sich in vielen Ländern abgezeichnet, allen voran in China, den USA und Europa, die Nachfrage sei dementsprechend stark, erklärte Klauser. Man verzeichne gutes Wachstum in allen Produktbereichen und Regionen.
Kranhersteller Palfinger knackt Rekorde
Im Segment Sales und Services habe man einen Rekordauftragseingang verzeichnet. Die Aufträge befänden sich auf dem höchsten Stand in der Geschichte des Unternehmens, so Finanzvorstand Felix Strohbichler. "Wir sind für das zweite Halbjahr im Prinzip ausgebucht", sagte er . "Wir hatten im ersten Halbjahr auch eine sehr, sehr gute Profitabilität in diesem Segment". Das sei vor allem auf den Produktmix und auf Preiserhöhungen zurückzuführen.
Corona beeinflusst Marine-Geschäft
Unerfreulich sei die Situation im Marine-Geschäft, mit dem man rund 80 Mio. Euro Umsatz mache. "Dort sind wir nach wie vor stark von Covid-19 beeinträchtigt auch wenn wir hoffen, dass das bald besser wird", so Strohbichler. Die Außenumsätze im Segment Sales und Services sind im ersten Halbjahr diesen Jahres um rund 20 Prozent auf knapp 824 Mio. Euro gestiegen.
Werke voll ausgelastet
Auch im Segment Operations verzeichnete man Außenumsatzsteigerungen von knapp 29 Prozent auf rund 60 Mio. Euro im ersten Halbjahr. Der hohe Auftragsstand habe zur Vollauslastung in praktisch allen Werken geführt, man habe mit Sonderschichten arbeiten müssen, erklärte der Finanzvorstand.
Die Cyberattacke zu Beginn des Jahres habe die Situation in den Werken zusätzlich angespannt. Die Cyberattacke hatte zu einer rund zweiwöchigen Betriebsunterbrechung geführt.
Salzburger Unternehmen steigert Konzernumsatz
Der Konzernumsatz kletterte um 21,1 Prozent auf 884,1 Mio. Euro und liegt damit knapp hinter dem Ergebnis von 2019. Man werde den leichten Abstand aber "ganz klar kompensieren", betonte Strohbichler. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg von EUR 38,7 Mio. auf 92,1 Mio. Euro. Auch beim Konzernergebnis verzeichnete man mit 56,1 Mio. Euro eine "dramatische Steigerung" im Vergleich zu 2019. "Wir sind hier um 13 Millionen besser als im bisherigen Rekordjahr 2019", sagte Strohbichler. Das EBITDA erhöhte sich gegenüber dem 1. Halbjahr 2020 um 57,2 Prozent auf 133,5 Mio. Euro. Die Net Debt/EBITDA-Ratio liege mit 1,63 auf dem niedrigsten Wert seit 2007. Die Eigenkapitalquote stieg von 38,8 Prozent auf 39,3 Prozent im ersten Halbjahr 2021.
Die mittelfristigen Finanzziele des Unternehmens - ein Umsatz von 2 Md. Euro, eine durchschnittliche EBIT-Marge von zehn Prozent sowie 10 Prozent durchschnittlicher ROCE - sollen bis 2024 erreicht werden.
Lieferketten überhitzt
Herausforderungen sieht Klauser in der angespannten Situation in den Lieferketten durch hohe Rohstoffpreise und Kapazitätsengpässe. "Die Supply Chain ist überhitzt, sie hat ihre Limits erreicht", sagte er. Auch das Coronavirus wird den Kranhersteller weiter beschäftigen. "Das Risiko von Covid-19 bleibt uns noch erhalten". Man werde die gesetzten Sicherheitsmaßnahmen wie Maskenpflicht und Temperaturmessungen im Betrieb trotz Lockerungen voll aufrecht halten. Im April hatte Palfinger 40 Mitarbeiter in Serbien gegen das Coronavirus impfen lassen, da der ursprüngliche Plan des Unternehmens, selbst Impfstoff nach Österreich einzuführen, nicht geglückt war.
Auch das Thema Nachhaltigkeit sowie das kürzlich beschlossene Klimaschutzpaket werden Palfinger künftig beschäftigen. "Nachhaltigkeit haben wir nicht nur auf der Agenda, weil es derzeit in aller Munde ist". So beziehe der Kranhersteller derzeit rund 75 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen. Zudem wolle man die Reisetätigkeit um 30 Prozent im Vergleich zu 2019 reduzieren. "Auch im Sinne der Nachhaltigkeit", so Klauser. Kritik übte der Palfinger-Chef am Zeitplan des Klimaschutzpakets. "Wenn man sich Zeitschienen setzt, die nicht realistisch sind, wird's kritisch", sagte er.
(Quelle: apa)