Salzburger Kranhersteller

Palfinger vertraut auf Umsatzschub in Deutschland

Veröffentlicht: 06. März 2025 15:55 Uhr
Palfinger hat 2024 das zweitbeste Jahr der Firmengeschichte eingefahren. Ein weiterer Umsatzschub erwartet der Salzburger Kranhersteller durch das milliardenschwere Finanzpaket der wahrscheinlich künftigen deutschen Bundesregierung.

Der Salzburger Kranhersteller Palfinger mit Sitz in Bergheim erwartet durch das geplante deutsche Milliarden-Finanzpaket für Infrastruktur und Bundeswehr einen Umsatzschub ab 2026. Das am Mittwoch veröffentlichte Palfinger-Jahresergebnis 2024 und die Nachrichten aus Deutschland kamen an der Börse gut an. Die Aktie des Kranherstellers legte gestern um knapp 8 Prozent und heute um rund 5 Prozent zu.

In Deutschland entwickle sich "die Auftragsentwicklung bereits positiv", sagte Konzernchef Andreas Klauser am Donnerstagvormittag bei der Bilanzpressekonferenz in Wien. Wenn zusätzlich in Bahn, Straßenbau, Brücken und den Militärbereich investiert werde, dann profitiere auch Palfinger.

Palfingers Bilanz für 2024

Der Salzburger Maschinenbauer hat 2024 weltweit etwas weniger Umsatz und Gewinn gemacht, aber immer noch das zweitbeste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte verzeichnet. Der Umsatz ging von 2,45 Mrd. Euro im Jahr 2023 auf 2,36 Mrd. Euro im Vorjahr zurück, das Konzernergebnis sank von 107,7 Mio. Euro auf 100 Mio. Euro. Der Mitarbeiterstand wurde von rund 12.700 im Jahr 2023 auf rund 12.400 im Vorjahr reduziert. "Die Branchen Entsorgung & Recycling, Forstwirtschaft, öffentlicher Sektor, Marine aber auch Transport & Logistik gewinnen immer mehr an Bedeutung und waren im Jahr 2024 bereits für 65 Prozent des Umsatzes verantwortlich", erklärte der Palfinger-CEO. Diese Diversifikation sei "ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des vergangenen Jahres" gewesen.

Großaufträge in Asien

Palfinger erhielt im Vorjahr unter anderem Aufträge für die Ausstattung von Offshore-Windparks in Taiwan und Japan sowie einen Großauftrag von Singapur Defense. Der Firmenchef bezifferte den Auftrag aus Singapur mit rund 30 Mio. Euro. Weiters habe die positive Geschäftsentwicklung in Nordamerika die Schwäche der europäischen Kernmärkte "teilweise kompensiert". Den Umsatzanteil des Militärgeschäfts kann und will der Kranhersteller nicht näher beziffern.

Vier Werke in den USA

Der Palfinger-Chef sieht sein Unternehmen durch die Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump "eher gering" betroffen, weil man in den USA vier Produktionsstandorte mit rund 1.100 Mitarbeitenden habe. Dies sei "ein klarer Wettbewerbsvorteil". Mittelfristig will Klauser 30 Prozent des Konzernumsatzes in Nordamerika erzielen. Ein weiterer Wachstumsmarkt sei Indien. Das China-Geschäft erholte sich leicht, ist aber kein großer Markt für Palfinger. "Wir werden nicht großartig investieren und halten den Status quo", so der Konzernchef.

Palfinger wagt zuversichtlichen Ausblick

Für 2025 ist das Palfinger-Management zuversichtlich: Die Auftragseingänge in den europäischen Kernmärkten würden sich bereits erholen, dies sollte sich ab dem zweiten Quartal auch in der Ergebnisentwicklung positiv auswirken. Man gehe "von einer weiteren Verbesserung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds aus". Im zweiten Halbjahr 2025 werde "eine wesentliche Kompensation des Ergebnisrückgangs im ersten Halbjahr" erwartet. Bis 2027 will Palfinger einen Umsatz von 2,7 Mrd. Euro und eine Marge beim Betriebsgewinn (EBIT) von 10 Prozent erreichen. Eine konkrete Umsatz- und Gewinnprognose für 2025 machte das Unternehmen nicht. Mit 0,90 Euro je Aktie (2023: 1,05 Euro) will der Palfinger-Aufsichtsrat und -Vorstand der Hauptversammlung am 3. April die zweithöchste Dividende seit dem Börsengang im Jahr 1999 vorschlagen.

(Quelle: apa)

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