Veröffentlicht: 21. März 2012 16:02 Uhr
Wegen Sabotage-Akte an der Salzburger Lokalbahn im Pinzgau hat sich am Mittwoch ein 23-jähriger Pinzgauer vor einem Schöffensenat am Landesgericht Salzburg verantworten müssen. Der Pinzgauer ist am Nachmittag nicht rechtskräftig freigesprochen worden.
Baumstamm und Steine auf Gleise gelegt
Der Angeklagte hatte laut Staatsanwaltschaft am 4. Jänner 2010 beim Bahnhof Uttendorf einen Baumstamm über die Gleise und am 6. Jänner Steine in eine Weiche beim Bahnhof Mittersill gelegt. Zu einem Unfall kam es nicht. Der Beschuldigte bezeichnete sich heute als Mobbingopfer, deshalb habe er sich als Kontrollgänger profilieren wollen und"Nur durch Zufall nichts passiert"
"Versuchte, teils vollendete vorsätzliche Gemeingefährdung" warf Staatsanwältin Dagmar Geroldinger dem ehemaligen Bediensteten der Lokalbahn vor. Es habe eine konkrete Gefahrenlage bestanden und es sei nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass nichts passiert sei, redete Geroldinger dem Pinzgauer ins Gewissen. Beim Sabotage-Akt am 4. Jänner hielt der herannahende Zug noch rechtzeitig an, am 6. Jänner sah ein Lokführer die Steine und stoppte die Garnitur ebenfalls noch rechtzeitig.Beschuldigter bezeichnet sich als Mobbingopfer
Der junge Mann führte zum Tatzeitpunkt für die Pinzgaubahn Kontrollfahrten und Kontrollgänge auch während der Nacht durch, weil schon zuvor mehrmals Gegenstände auf den Schienen lagen. Schon am 1. Jänner soll er Kanthölzer auf die Gleise gelegt und zwecks Profilierung den Fahrdienstleiter davon verständigt haben. Auch bei den zwei weiterenNach Sabotage-Akte: Erst im Sommer 2011 ausgeforscht
Ausgeforscht wurde 23-Jährige allerdings erst im Sommer 2011, nachdem am 5. Juni vor dem Bahnhof Neukirchen eine Garnitur der Pinzgaubahn wegen Steinen in einer Weiche tatsächlich entgleist war. Verletzt wurde dabei niemand. Für diese Tat kam der Mann laut Polizei wegen eines gesicherten Alibis nicht infrage, bei seiner Einvernahme gestand der Pinzgauer aber die Vorfälle vom Jänner 2010.Pinzgauer in psychischer Behandlung
Der 23-Jährige wurde nach seinem Geständnis entlassen und anschließend wegen seiner psychischen Probleme acht Wochen stationär in einer Klinik behandelt. Derzeit arbeitet er auf einer Skihütte als "Abräumer und Gläserwäscher", wie er schilderte. (APA)Links zu diesem Artikel:
- Sabotage an Pinzgaubahn
(Quelle: salzburg24)