Mindestens 23 Schafe hat ein Wolf auf einer Alm in Rauris (Pinzgau) in den vergangenen Tagen gerissen. Das Raubtier soll nun abgeschossen werden – sobald die Verordnung dafür grünes Licht gibt. Unklar ist aber, ob es sich tatsächlich nur um einen einzelnen Wolf handelt.
Neben den Tieren, die das Raubtier gerissen hat, werden derzeit noch zwölf weitere vermisst, wie Hubert Stock, Wolfsbeauftragter des Landes, im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag erklärt. Die Spuren wiesen typische Spuren eines Wolfes auf, zudem existiert ein Handyvideo von einem der Beutegreifer, das wenige Tage zuvor in der Region aufgenommen wurde, berichtet das Land Salzburg am Freitag in einer Aussendung.
Risse nicht mit Sicherheit einem Wolf zugeordnet
Dennoch lasse sich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass alle Risse einem einzelnen Wolf zuzuordnen sind, dafür bräuchte es einen DNA-Test. „Bis zu einem Ergebnis würde es allerdings zu lange dauern. Da die Risse alle in einem sehr engen Gebiet stattfanden, lässt sich aber davon ausgehen, dass es ein und derselbe Wolf war“, so Stock.
Wolf in Rauris soll zum Abschuss freigegeben werden
Das fragliche Tier soll nun noch diese Woche – frühestens am Donnerstag – abgeschossen werden, da ein umfangreicher Herdenschutz auf den felsigen Almen mit Gräben und kleinen Schafherden nicht möglich ist, wie Experten des Landes festgestellt hätten. Stock erklärt dazu: „Die Abschussverordnung ist derzeit noch in Begutachtung, aber angesichts der Anzahl der Risse gehe ich davon aus, dass das Tier entnommen werden darf.“
Damit wäre in den Wildregionen rund um das betroffene Almgebiet der Abschuss erlaubt. Dort können ab Inkrafttreten der Verordnung in einem zehn Kilometer-Radius um den zuletzt erfolgten Nutztierriss innerhalb von vier Wochen Problem-Wölfe entnommen werden. Bei jedem neuen Vorfall startet die Vier-Wochen-Frist erneut.
Von den 23 Rissen sei laut Stock vor allem ein Landwirt betroffen gewesen, einzelne Tiere hätten aber auch einem Zweiten zugeordnet werden können. Bis zum Abschuss des Wolfes seien viele örtliche Landwirte in Alarmbereitschaft, die meisten hätten sich aber entschieden, ihre Herden von den Almen zurück ins Tal zu bringen.
(Quelle: salzburg24)