Der ersten Wolfsattacke in Rauris im Pinzgau fielen zumindest neun neun Schafe zum Opfer, weitere sieben sind verletzt oder vermisst. Die Spuren an den toten und verletzten Schafen auf einer Alm in Rauris wiesen laut dem Wolfsbeauftragten des Landes typische Spuren eines Wolfes auf, zudem existiert ein Handyvideo von einem der Beutegreifer, das wenige Tage zuvor in der Region aufgenommen wurde, berichtet das Land Salzburg am Freitag in einer Aussendung.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek setzt, wie bereits im Vorjahr, auf eine Maßnahmengebietsverordnung, „als Sofortmaßnahme zum Schutz der Nutztiere und um weitere Risse zu verhindern. Nur die Entnahme von Problemwölfen kann die Bauern in den Almgebieten rasch entlasten.“, so Svazek. Experten des Landes hätten bereits das Gebiet eingehend geprüft und festgestellt, dass Herdenschutz auf den felsdurchsetzen Almen mit Gräben und kleinen Schafherden nicht möglich ist.
Entnahme des Schadtieres wird erlaubt
Experten des Landes prüften für die Verordnung nach den Kriterien des Wolfsmanagementplans, ob das Tier im Pinzgau ein Schadtier ist. Da dies zutreffe, wird in den an das betroffene Almgebiet angrenzenden Wildregionen, der Abschuss erlaubt werden. Dort können ab Inkrafttreten der Verordnung in einem zehn Kilometer-Radius um den zuletzt erfolgten Nutztierriss, innerhalb von vier Wochen, Problem-Wölfe entnommen werden. Bei jedem neuen Vorfall startet die Vier-Wochen-Frist erneut.
Weideschutzgebietsverordnung auf dem Weg
Bereits am vergangenen Dienstag in Begutachtung ging die neue Weideschutzgebietsverordnung. Bis jetzt musste immer im Einzelfall überprüft werden, ob eine Alm schützbar ist. Nun wurde eine Verordnung erarbeitet, welche Weidegebiete, vor allem Almen, landesweit als nicht schützbar gelten, weil Herdenschutzmaßnahmen nicht zumutbar oder nicht verhältnismäßig sind. „So gewinnen wir sehr viel Zeit für kurzfristig notwendige Maßnahmen“, betont Marlene Svazek.
Zuletzt wurde ein Wolfsriss in Oberhofen am Irrsee (OÖ) unweit der Salzburger Landesgrenze gemeldet und bestätigt. Kurz darauf tauchte ein Foto aus Straßwalchen (Flachgau) auf, das vermeintlich einen Wolf zeige, das konnte aber nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Wie viele Wölfe gibt es in Salzburg?
Wie viele Wölfe derzeit in Salzburg leben, ist schwer zu sagen. Vor rund einem Jahr ging Hubert Stock, Wolfsbeauftragter des Landes, von vier Tieren im Bundesland aus. Durch den Populationsdruck aus den Nachbarländern könnten es aber mittlerweile mehr sein und sich dadurch auch Rudel bilden.
(Quelle: salzburg24)