Fünf gerissene Schafe

Noch nicht erlegt: Wo ist Salzburgs dritter Schadwolf?

Salzburgs dritter Schadwolf kann in einem Zehn-Kilometer-Radius um Niedernsill gejagt werden.
Veröffentlicht: 24. Juli 2024 10:31 Uhr
Jener Schadwolf, der in Niedernsill mindestens fünf Schafe gerissen hat, wurde am 16. Juli zum Abschuss freigegeben. Anders als beim Wolf in Rauris dauert die Suche und das Erlegen des Tieres weitaus länger. Woran das liegt, haben wir den Salzburger Wolfsbeauftragten Hubert Stock gefragt.
Moni Gaudreau

Nach dem Riss von mindestens fünf Schafen Anfang Juli am Niedernsiller Hochsonnberg – vier weitere Tiere werden noch vermisst – wurde Salzburgs dritter Schadwolf zum Abschuss freigegeben. Seit dem 16. Juli, also seit über einer Woche, darf er bejagt werden. Anders als der zweite Wolf, der in Rauris innerhalb weniger Stunden nach Abschuss-Freigabe erlegt worden ist, dauert es beim Niedernsiller Schadtier offenbar länger. Aber woran liegt das?

"Wir wissen nicht, wo er ist", sagt der Wolfsbeauftragte Hubert Stock im SALZBURG24-Gespräch am Mittwoch. Zurzeit sei es ruhig in Salzburg, bislang wurden keine weiteren Risse gemeldet. Das lasse Stock vermuten, dass der Wolf sein Revier gewechselt hat – zum Beispiel wieder zurück nach Tirol. Erst vor ein paar Tagen waren in einem Almgebiet in Kirchberg (Bezirk Kitzbühel) zwei Rinder tot und zwei verletzt aufgefunden worden.

Keine aktive Suche nach Niedernsiller Wolf

Aktiv nach dem Schadtier werde laut dem Salzburger Wolfsbeauftragten aber nicht gesucht. "Die Jäger im Radius wissen Bescheid, üben aber ganz normal ihre Jagdtätigkeit aus". Dass der Wolf in Rauris so rasch gefunden und erlegt wurde, sei eher ein Zufall gewesen.

Niedernsill Wolfsgebiet Land Salzburg
Das ist das Maßnahmengebiet zum Niedernsiller Problemwolf.

Das Jagdgebiet ist auf einen Zehn-Kilometer-Radius beschränkt – und gilt nur noch bis zum 3. August. Denn die Verordnung ist immer nur vier Wochen nach dem letztbekannten Riss aufrecht. Damit soll verhindert werden, dass "kein falscher Wolf" erwischt wird.

Wolfsjagd laut EuGH verboten

Laut einem EuGH-Urteil vom 11. Juli 2024 ist die Wolfsjagd in Österreich eigentlich weiterhin verboten. In Salzburg werde man dennoch an der bisherigen Abschusspraxis festhalten. "Für uns ändert sich nichts", betonte LH-Stv. Marlene Svazek (FPÖ). Der Abschuss sei das "letzte Mittel, wenn alle anderen Maßnahmen nicht möglich sind".

Ein Herdenschutz sei im Gebiet in Niedernsill nicht möglich. Das Land hat dazu eine Verordnung zu sogenannten "Weideschutzgebieten" erlassen. Von rund 6.600 geprüften Flächen sei lediglich bei 434 eine Einzäunung der Nutztiere möglich.

(Quelle: salzburg24)

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