In den Sommermonaten 1947 sind unzählige Gruppen von jeweils 200 Personen über den 2.633 Meter hohen Krimmler Tauernpass nach Südtirol geflüchtet und von dort weiter nach Genua mit Ziel Palästina. Österreich und besonders Salzburg waren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zur Drehscheibe des Exodus für 200.000 Juden aus Zentral- und Osteuropa geworden. Die Grenze nach Italien war ihnen versperrt. Der bis zu zehnstündige Fußmarsch über die Hohen Tauern war die anstrengendste und spektakulärste Fluchtroute für 5.000 Männer, Frauen und auch Kinder.
Krimmler Tauernpass mit Symbolwirkung
An diesen Weg in die Freiheit erinnert seit zehn Jahren die Initiative Alpine Peace Crossing, mit einem Marsch der Erinnerung auf den Spuren dieser Flüchtlinge. Die Wanderung führt vom Krimmler Tauernhaus über die Passhöhe des Krimmler Tauern nach Kasern in Südtirol. "Der Krimmler Tauernpass ist zu einem Symbol geworden, was Menschen auf der Flucht alles auf sich nehmen, um ein sicheres Land zu erreichen. Damals wie heute sollen wir uns die Frage stellen, was wir beitragen können, um Menschen Sicherheit und Frieden gewährleisten zu können", so Nationalparkreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler (Grüne) am Freitag anlässlich der Eröffnung des Friedensprojekts in Krimml.
Nach der Eröffnungsansprache von Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurden die Themenschwerpunkte "Flüchtlinge sind Menschen" sowie "Der Pinzgau unter dem Hakenkreuz" behandelt. Die anschließende Podiumsdiskussion zum Thema "70 Jahre jüdischer Exodus Krimml - Fluchtbewegung durch Europa" bildete den Abschluss des Festaktes.
Van der Bellen nahm an Wanderung teil
Am Samstag ging es im Zuge der Friedenswanderung über den Krimmler Tauern. Einen Teil des Weges – vom Krimmler Tauernhaus bis zur Windbachalm – begleitete Bundespräsident Alexander Van der Bellen gemeinsam mit seiner Ehefrau Doris Schmidauer die Wanderer.
(Quelle: salzburg24)