Und der Blick in die Zukunft verheißt noch mehr Möglichkeiten: Ab Herbst hilft AVOS (Arbeitskreis für Vorsorgemedizin) durch gezielte Therapie auch Kindern im Vorschulalter, die mit Entwicklungsstörungen zu kämpfen haben.
Schlaganfall-Reha in privatem Umfeld
"Mit der Eröffnung dieser neuen Therapie-Einrichtung in Zell am See verfolgt das Land Salzburg weiter den Grundsatz 'ambulant vor stationär'. Solange es für die Patientinnen und Patienten aber notwendig ist, stationär behandelt zu werden, muss das auch für jeden möglich sein", so Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Walter Steidl am Mittwoch bei der Eröffnung der Schlaganfall-Reha in Zell am See.
"Sobald die Behandlung aber ambulant erfolgen kann, soll vermehrt auf diese Variante zurückgegriffen werden. Das bringt mehrere Vorteile: Bei wohnortnaher Betreuung mit Therapie und Rehabilitation können die Patientinnen und Patienten rasch in den gewohnten Alltag zurückkehren und somit schneller in ihrem bekannten Lebensumfeld zurechtkommen. Das ist besonders bei Schlaganfall-Patientinnen und -patienten von großer Bedeutung. Denn die Wiedererlangung der Selbstständigkeit kann im privaten und bekannten Umfeld besser und schneller erfolgen. Außerdem ist eine ambulante Versorgung günstiger als eine stationäre Versorgung im Krankenhaus. Das lindert den finanziellen Druck auf das Gesundheitssystem", sagte Steidl. "Ziel meiner Gesundheitspolitik ist es, auch die Regionen zu stärken. Alle Menschen in Salzburg haben das Recht auf eine Gesundheitsversorgung auf oberstem Niveau. Das darf nicht nur für den Zentralraum gelten."
Individuelle Betreuung ermöglicht
Nach einem Schlaganfall wieder ohne fremde Hilfe mit dem Bus fahren oder auch nur ein Butterbrot schmieren: Die Therapeutinnen und Therapeuten von AVOS arbeiten individuell mit den Betroffenen daran, dass diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihren Alltag wieder selber bewältigen können. Das passiert in den Bereichen Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie entweder im Hausbesuch oder ab sofort in den neuen Räumlichkeiten in der Hafnergasse 1-3 in Zell am See.
War AVOS im Pinzgau bisher nur in Saalfelden vertreten, bietet die neue Therapiestelle in Zell am See neben genügend Platz für Gruppentherapie, Schulungen oder Fortbildungen auch die Infrastruktur, um individuell mit den Patientinnen und Patienten aller Altersstufen arbeiten zu können. Denn stufenweise bauen das Land und die GKK (Gebietskrankenkasse) auch das Therapieangebot für Kinder mit Entwicklungsstörungen aus: Ab Juni wird sich eine Ergotherapeutin der kognitiven und Bewegungsentwicklungsstörungen bei Vorschulkindern annehmen, ab Herbst kommt Verstärkung in Form einer Logopädin. Sie wird sich um die sprachliche Entwicklung der Kinder kümmern, aber auch die Schlaganfall-Patientinnen und -patienten betreuen. Durch den Ausbau dieses Angebots, das von den Sozialversicherungen und dem Gesundheitsressort des Landes Salzburg getragen wird, konnte auch die Finanzierung der neuen Therapiestelle auf die Beine gestellt werden.
Ambulante Nachbehandlung in allen Gauen
AVOS bietet im Auftrag des Landes Salzburg, finanziert durch den Salzburger Gesundheitsfonds (SAGES) und unter der medizinischen Leitung von Dr. Christian Bsteh, in allen Salzburger Bezirken eine ambulante Nachbehandlung von Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten an. Dabei verhelfen speziell geschulte Therapeutinnen und Therapeuten betroffenen Patientinnen und Patienten zur frühestmöglichen Selbstständigkeit. Die wohnortnahe Therapie und Rehabilitation ermöglicht den Patientinnen und Patienten, in ihren gewohnten Alltag zurückzukehren. So wird versucht, eine weitgehende Selbstständigkeit in der Lebensführung zu erreichen und eventuell – bei Betroffenen, die noch im Erwerbsleben stehen – sogar einen beruflichen Wiedereinstieg zu ermöglichen. Für noch nicht mobile Patientinnen und Patienten werden Hausbesuche angeboten, ansonsten stehen Therapieräume in der Stadt Salzburg, in Seekirchen am Wallersee, Hallein, Schwarzach im Pongau, Tamsweg und jetzt auch in Zell am See zur Verfügung. Die Kosten für die Therapie übernimmt das Land Salzburg. Im Jahr 2012 leistete das AVOS-Team mehr als 19.500 Behandlungseinheiten für 430 Patientinnen und Patienten.
(Quelle: salzburg24)