Im Zeller Stadtteil Thumersbach haben die Arbeiten an einem dritten Rückhaltebecken begonnen. Dieses sei notwendig, da der Kendlergraben seit Jahren in Bewegung ist. Die Anwohner:innen sollen dadurch geschützt werden.
Der Kendlergraben oberhalb des Zeller Stadtteils Thumersbach ist seit dem Jahr 2019 in Bewegung. Im Mai dieses Jahres mussten sieben Häuser evakuiert werden, weil enorme Mengen Geröll, Schlamm und Holz nach langanhaltenden Niederschlägen die bestehenden Rückhaltebecken nach und nach auffüllten.
Zwei Rückhaltebecken der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) schützen derzeit das Siedlungsgebiet in Thumbersbach vor Rutschungen, die im Kendlergraben immer wieder auftreten. Diese Auffangeinrichtungen haben sich zuletzt nach den starken Niederschlägen im vergangenen Mai bewährt. Nun wird ein drittes Rückhaltebecken errichtet, um für größere Ereignisse gerüstet zu sein und größtmögliche Sicherheit für die Anwohner:innen zu schaffen, berichtet das Land Salzburg in einer Aussendung am Donnerstag.
Eckdaten zum dritten Rückhaltebecken
400.000 Euro Gesamtinvestition, finanziert von Land Salzburg, Bund, Gemeinde und Interessenten
4.000 Kubikmeter Fassungsvermögen
neun Meter hoher Schutzdamm
fünf betroffene Grundbesitzer
Fertigstellung im August 2023
Neun Meter hoher Naturdamm in Thumnersbach
5.000 Kubikmeter, mehr als das gesamte Fassungsvermögen des dritten Rückhaltebeckens, werden in diesen Tagen bewegt, um in Thumbersbach den neuen Meter hohen Naturdamm zu errichten, der das Geschiebe aus dem Kendlergraben zurückhalten soll. Für den Bau wird auch Material aus anderen ausgeräumten Sperren der Wildbachverbauung verwendet. Rund um das neue Becken müssen auch Wasserleitungen neu verlegt werden. Zum Abschluss soll der Damm begrünt werden, dann könne er vom Grundeigentümer wieder landwirtschaftlich genutzt werden.
Drittes Rückhaltebecken als „dauerhafte Lösung“
Der Kendlergraben bedrohe schon seit Jahren die Siedlung in Thumersbach. Zwei Rückhaltebecken wurden bereits errichtet und hätten sich bewährt. „Mit einem dritten Becken wollen wir nun für eine dauerhafte Lösung des Problems sorgen. Wir konnten sehr rasch eine Einigung mit den betroffenen Grundeigentümern erzielen“, so Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP).
Kendlergraben seit Jahren in Bewegung
Die Rutschungen am oberen Ende des Kendlergrabens sind den Experten schon länger bekannt. Größere Muren gehen aber erst seit 2019 nach starken Niederschlägen ab. „Die Landesgeologen beobachten den Kendlergraben sehr genau. Es ist trotzdem nicht im Detail abschätzbar, welche Mengen an Murmaterial noch herunterkommen können. Mit dem dreistufigen Schutz sind wir aber sehr gut aufgestellt und die Bevölkerung in Thumersbach sollte künftig wieder besser schlafen können“, so WLV-Gebietsleiter Gebhard Neumayr abschließend.