Veröffentlicht: 30. Juli 2012 10:19 Uhr
Das Hundstoa-Ranggeln oder Jakobi-Ranggeln findet alljährlich am Sonntag um Jakobi, das ist der 25. Juli, auf dem Hundstein (Hundstoa), einem der markantesten Gipfel der Pinzgauer Grasberge unterhalb vom Statzerhaus statt. Heuer besuchte Landeshauptfrau Gabi Burgstaller die traditionelle Veranstaltung.
2000 Besucher beim Hundstoa-Ranggeln
Jährlich sind es rund 2.000 Zuseher, die die Wanderung auf den Hundstein nicht scheuen, um hautnah die Kämpfe um den Hagmoar-Titel zu erleben. Landeshauptfrau Burgstaller ist die diesjährige Fahnenspenderin dieser sportlichen Tradition, die auch in das nationale Verzeichnis des immateriellen UNESCO-Kulturerbes Österreichs aufgenommen wurde. "Die Kämpfe, die hier ausgetragen werden, sind nicht Ausdruck von Aggression und Gewalt, die Gegner begegnen sich vor und nach dem Wettkampf vielmehr auf Augenhöhe und in Freundschaft", so Burgstaller. Es heiße schließlich nicht umsonst, dass das Ranggeln das ehrlichste Kräftemessen der Männer im Alpenraum sei und da mag es auch nicht verwundern, dass der Hagmoar-Titel 1978 an den Pfarrer aus Eben, Klaus Laireiter, gegangen ist.Friedliches Kräftemessen unter Sennern
Das Hundstoa-Ranggeln ist eine der traditionsreichsten Sportveranstaltungen in Salzburg. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1518. Das Ranggeln war ein friedliches Kräftemessen unter den Sennern. Der Hundstein wurde deshalb als Austragungsort gewählt, weil er sich inmitten der Pinzgauer Grasberge befindet und von allen Seiten – Maria Alm, Zell am See, Bruck an der Großglocknerstraße und Hinterthal – gut zu Fuß erreichbar ist. Dieser Wettbewerb läuft nach strengen Regeln ab. Sieger ist jener Ranggler, Hosenrecker, dem es gelingt, alle Gegner am Boden auf den Rücken zu zwingen. Er wird dann als Hagmoar gefeiert. Das Wort Hagmoar setzt sich aus Hag, was so viel wie eingehegte Siedlung jenseits der Almgrenze bedeutet, und Moar, was Meister, Anführer bedeutet, zusammen. Rekordsieger am Hundstoa ist Gotthard Rupitsch aus Goldegg. Er gewann das Ranggeln fünf Mal. Von 2006 bis 2008 gewann Rupert Rieß drei Mal in Folge, sein Onkel Anton Rieß hatte 1982 und 1984 gewonnen. Hagmoar 2011 ist der Taxenbacher Hermann Höllwart.(Quelle: salzburg24)