Das große Aufräumen nach den Murenabgängen vergangene Woche im Mittersiller (Pinzgau) Ortsteil Rettenbach geht weiter. Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) machte sich am Wochenende ein Bild von der Situation. „Unsere Experten des Katastrophenfonds unterstützen, damit die gröbsten Schäden beseitigt und Sorgen abgefedert werden. Und wir werden auch alles daran setzen, dass der Rettenbach zeitnah mit Schutzbauten versehen wird“, so Schwaiger in einer Aussendung am Montag.
Der Landesrat unterbrach seinen Urlaub und führte am Wochenende erste Gespräche im Mittersiller Ortsteil Rettenbach. „Wir werden doppelt unterstützen. Erstens sind die Experten des Katastrophenfonds schon am Mittwoch vor Ort und nehmen die Schäden auf. Zweitens möchten wir Schutzbauten schnell umsetzen, damit die Anrainer hier wieder sicher leben können“, führt Schwaiger aus.
Weitere Schritte bei Bürgerversammlung am Mittwoch
Bereits am Mittwochabend wird Schwaiger mit Vertretern der Gemeinde sowie der Wildbach- und Lawinenverbauung an einer Bürgerversammlung teilnehmen. Themen sind die Infos über die nächsten Schritte sowie die Gründung einer Wildbachgenossenschaft. Erste Vorgespräche mit Grundeigentümern, die auch Geschädigte sind, seien positiv verlaufen. „Ich bin optimistisch, dass wir das ähnlich schnell schaffen können wie in Hollersbach-Grubing. Mittlerweile sind – nur ein Jahr später – die Anrainer geschützt.“
Mittersill: 15.000 Kubikmeter Material abtransportiert
Inzwischen wird in Mittersill jede Stunde genützt, um aufzuräumen. Innerhalb von wenigen Tagen wurden bereits rund 15.000 Kubikmeter an Material weggebracht. Die Aufräumarbeiten im Oberpinzgau kommen auch deshalb so schnell voran, weil innerhalb weniger Kilometer in Hollersbach eine Katastrophenschutz-Vorsorgefläche zur Verfügung steht und dort das Murenmaterial gelagert werden kann. Keine zehn Minuten Fahrzeit benötigen die Lastwagen.
Die rund 15.000 Kubikmeter Geröll seien „umgerechnet rund 200 Güterwaggons“, so Gebhard Neumayr, Gebietsleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung Pinzgau. Bagger und Lastwagen seien genug vorhanden. „Aber ohne der Vorsorgefläche in Hollersbach-Grubing könnten wir nicht in dem Tempo arbeiten, wie es jetzt möglich ist. Das Konzept der Katastrophenschutz-Vorsorgeflächen bewährt sich nach jedem Unwetter aufs Neue und ist Österreichweit absolut einzigartig.“
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)