Rund vier Monate nach dem massiven Felssturz auf die Felbertauernstraße in Osttirol hat der Aufsichtsrat der Felbertauernstraßen AG in einer Sitzung Dienstagabend den Bau einer neuen Trasse beschlossen. Diese werde rund 15 Millionen Euro kosten und soll im Sommer 2015 fertiggestellt sein.
Andre Stadler
Damit sei eine Wiedererrichtung der Originalstraße vom Tisch, meinte Vorstandsdirektor Karl Poppeller am Mittwoch. "Mehrere geologische Gutachten haben ergeben, dass in diesem Fall ein bedeutendes Risiko bestehen würde", erklärte der Vorstandsdirektor. Mit der geplanten, neuen Trassenführung bestünde hingegen nur ein "kleines Risiko".
Neue Trassenführung
Poppeller betonte, dass die Wiederherstellung der alten Felbertauernstraße Kosten in derselben Höhe wie die nunmehrige Lösung verursacht hätte. Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) erklärte unterdessen in einer Aussendung, dass der Bund und das Land Tirol als Eigentümer der Felbertauernstraßen AG eine Kapitalaufstockungin der Höhe von 9,9 Millionen Euro vornehmen werden. Der Bund zahle dabei 6,2 Millionen Euro, das Land Tirol 3,7 Millionen Euro.
Die gesamten Kosten infolge des Felssturzes belaufen sich laut Poppeller auf rund 27 Millionen Euro. Dabei seien die Felsberäumung, die Kosten für die gebaute Ersatzstraße sowie der Mautentgang miteinberechnet.
Verkehr wird umgeleitet
Bis zur Fertigstellung der neuen Trasse werde der Verkehr über die Ende Juli eröffnete Ersatzstraße geleitet. Eine genaue Trassenführung werde laut dem Vorstandsdirektor erst nach den Verhandlungen mit den Grundeigentümern feststehen. Die neue Straße soll aber unterhalb des Unglückshangs durch das Tauerntal in zwei Kehren zum Südportal führen, hieß es.
Am 14. Mai waren rund 35.000 Kubikmeter Geröll und Fels auf die Felbertauernstraße gestürzt. Dabei wurde die Lawinengalerie auf einer Länge von 95 Metern zerstört. Die mautpflichtige Felbertauernstraße ist die einzige Straßenverbindung zwischen Salzburg und Osttirol. (APA)