Ermittlungsergebnisse

Neue Details zu wilder Verfolgungsjagd im Pinzgau

Das mutmaßliche Schlepperfahrzeug wird nach der Verfolgungsjagd im Pinzgau bei der Landespolizeidirektion untersucht. 
Veröffentlicht: 12. Dezember 2023 15:33 Uhr
Neue Details gibt es nun zur wilden Verfolgungsjagd, die sich ein mutmaßlicher Schlepper mit der Polizei im Pinzgau gestern geliefert hat. Der 34-Jährige legte auf seiner Flucht fast 30 Kilometer zurück, so die Exekutive. Die Polizei-Schüsse sollen nicht nur aus einer Pistole, sondern auch aus einer Langwaffe abgegeben worden sein.
SALZBURG24 (KAT)

Neue Ermittlungsergebnisse zur Verfolgungsjagd am Montag im Pinzgau zwischen einem mutmaßlichen Schlepper und der Polizei präsentiert die Exekutive am Dienstagnachmittag per Aussendung. Die Ermittlungen, in die insbesondere das Waffengebrauchsermittlungsteam der Landespolizeidirektion Vorarlberg involviert sei, hätten ergeben, dass der 34-jährige Rumäne auf seiner Flucht eine Strecke von fast 30 Kilometern zurückgelegt haben soll. Er sei bei Regen, Schneefall und Eisglätte mit stark überhöhter Geschwindigkeit „und ohne Rücksicht auf die im Fahrzeug befindlichen syrischen Staatsangehörigen, unbeteiligte Verkehrsteilnehmer sowie die eingesetzten Polizeikräfte“ unterwegs gewesen.

Polizeiwagen bei Verfolgungsjagd gerammt

Im Bereich Dießbach auf der Pinzgauer Straße (B311) habe der 34-Jährige eine Straßensperre umfahren. Die Einsatzkräfte verfolgten das Fahrzeug und versuchten, den Lenker zum Anhalten zu bringen, so die Polizei. Dabei rammte der Mann mit seinem Wagen ein Polizeifahrzeug. Er soll versucht haben, das Auto über eine Strecke von zwei Kilometern „gewaltsam von der Straße zu drängen.“

Die syrischen Staatsangehörigen, die sich im Fluchtwagen befanden, hätten bei der Polizei ausgesagt, dass sie den 34-jährigen mehrmals lautstark aufgefordert hätten, die Flucht zu beenden. Der Fahrer habe dies allerdings ignoriert.

Polizist gibt Schüsse ab

Der 29-jährige Beifahrer des Polizeifahrzeugs habe „in einer Notwehr- bzw. Nothilfesituation“ durch den Einsatz seiner Dienstwaffe Glock 17 versucht, das Fluchtauto zu stoppen, da unmittelbare Gefahr für Unbeteiligte und die Einsatzkräfte bestanden habe.

Projektile entfalten Splitterwirkung

Die Polizei geht aufgrund erster Vernehmungen der Fluchtwagen-Insass:innen davon aus, dass die beiden Projektile im Fluchtfahrzeug eine Splitterwirkung entfaltet und dabei einen hinter dem Lenker sitzenden 19-jährigen syrischen Staatsangehörigen unbestimmten Grades an der Hand verletzt haben dürften.

Unmittelbar nach den Schussabgaben setzte sich das Polizeifahrzeug wieder vor das Fluchtfahrzeug. Jedoch bremste das Fluchtfahrzeug bei der Kreuzung der Pinzgauer Straße mit der Gemeindestraße nach Lenzing unvermittelt stark ab und bog in diese Seitenstraße ein, schildert die Salzburger Polizei weiter. Dadurch konnte nur ein nachfahrendes Polizeifahrzeug die direkte Verfolgung aufrechterhalten.

Auf dieser Gemeindestraße führte die Verfolgung weiter Richtung Westen, bis kurz vor die Einfahrt zum Saalfeldener Ortsteil Euring. Dort kam das Fluchtfahrzeug in einer Linkskurve von der Straße ab, fuhr geradeaus über die schneebedeckte Wiese, überfuhr ein Verkehrszeichen und durchbrach noch einen Maschendrahtzaun, bis es zum Stillstand kam.

27-Jähriger bei Schussabgabe verletzt

Zwei Polizistinnen verließen laut Bericht sofort ihr Polizeifahrzeug und näherten sich dem stehenden Fluchtfahrzeug. Die Beamtinnen sprachen die im Fluchtfahrzeug befindlichen Personen an und forderten diese auf, auszusteigen. "Im Zuge dieses Vorganges kam es aus noch unbekannter Ursache zu einer Schussabgabe einer 34-jährigen Polizistin mit der Langwaffe, wobei ein 27-jähriger syrischer Staatsangehöriger im Inneren des Fluchtfahrzeuges getroffen und unbestimmten Grades verletzt wurde", heißt es. Wo der Mann genau getroffen wurde - laut Polizeisprecher "am Körper - und ob die Verletzung schwer oder lebensbedrohlich war, konnte die Polizei am Dienstag auf APA-Nachfrage nicht sagen. Bei der Langwaffe soll es sich laut APA um ein Sturmgewehr handeln.

Die zur Rettungssanitäterin ausgebildete 34-jährige Polizistin habe unverzüglich bis zum Eintreffen des Notarztes Erste Hilfe geleistet. Anschließend wurde der 27-Jährige in das Universitätsklinikum Salzburg gebracht. Der zuvor im Fluchtfahrzeug verletzte 19-Jährige habe keine ärztliche Behandlung in Anspruch genommen. Zumindest zwei der eingesetzten Polizisten seien zudem durch das Rammen und Abdrängen des Polizeifahrzeuges unbestimmten Grades verletzt worden.

Genaue Fluchtroute wird ermittelt

Die Spurenauswertungen und Ermittlungen zu dieser Schussabgabe dauern laut Polizeibericht noch an. Die syrischen Staatangehörigen sollen geplant haben, mit dem Schlepperfahrzeug von Slowenien nach Deutschland zu gelangen. Bisher hätten sie in Österreich keinen Antrag auf internationalen Schutz gestellt. Die genaue Fluchtroute ist Gegenstand laufender fremdenpolizeilicher Ermittlungen, teilt die Salzburger Polizei abschließend mit.

Bildergalerien

Das mutmaßliche Schlepperfahrzeug wird nach der Verfolgungsjagd im Pinzgau bei der Landespolizeidirektion untersucht. 
Das mutmaßliche Schlepperfahrzeug wird nach der Verfolgungsjagd im Pinzgau bei der Landespolizeidirektion untersucht. 
Das mutmaßliche Schlepperfahrzeug wird nach der Verfolgungsjagd im Pinzgau bei der Landespolizeidirektion untersucht. 
Das mutmaßliche Schlepperfahrzeug wird nach der Verfolgungsjagd im Pinzgau bei der Landespolizeidirektion untersucht. 
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Das mutmaßliche Schlepperfahrzeug wird nach der Verfolgungsjagd im Pinzgau bei der Landespolizeidirektion untersucht. 
Das mutmaßliche Schlepperfahrzeug wird nach der Verfolgungsjagd im Pinzgau bei der Landespolizeidirektion untersucht. 
Das mutmaßliche Schlepperfahrzeug wird nach der Verfolgungsjagd im Pinzgau bei der Landespolizeidirektion untersucht. 
Das mutmaßliche Schlepperfahrzeug wird nach der Verfolgungsjagd im Pinzgau bei der Landespolizeidirektion untersucht. 

(Quelle: salzburg24)

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