Im Verbund-Kraftwerk Limberg III in Kaprun (Pinzgau) sind beide Maschinen aufgrund eines Isolationsfehlers beim Generator ausgefallen, wie am Donnerstag per Aussendung mitgeteilt wird. Experten der Herstellerfirma sowie Mitarbeiter von Verbund würden "intensiv" nach der Schadensursache suchen. Aufgrund der Größe der Anlagenteile sei eine Inspektion aber aufwendig und zeitintensiv und werde mehrere Monate in Anspruch nehmen. Weiters trat im Zuge der Schwarzstartversuche mit der Kaprun Oberstufe (160 MW) ein Fehler im Einspeisetransformators auf, womit auch die gesamte Oberstufe voraussichtlich für mehrere Monate nicht zur Verfügung stehen werde.
Man bedauere Ausfälle und arbeite intensiv an Analyse und Reparatur, heißt es von Verbund. Die Versorgungssicherheit in Österreich sei durch den Einsatz der übrigen Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke in Kaprun sowie durch die Kraftwerksgruppen Zillertal und Malta-Reißeck weiterhin gesichert.
Limberg III war erst Mitte September nach vier Jahren Bauzeit eröffnet worden. Es ist ein weiterer Teil der Kraftwerksgruppe Kaprun und sollte mit 480 Megawatt (MW) die bestehende Turbinenleistung um gut 50 Prozent auf insgesamt 1.382 MW erhöhen.
Schadenhöhe nach Ausfall bei Limberg III unklar
Wie groß der finanzielle Schaden ist, könne man noch nicht beziffern, sagte Verbund-Sprecherin Ingun Metelko zur APA. "Wir sind noch mit der Schadensanalyse und -beurteilung beschäftigt." Die Versorgungssicherheit sei auch deshalb nicht beeinträchtigt, weil Limberg III ja erst im September in Betrieb gegangen sei.
Die Kraftwerksgruppe Kaprun besteht aus vier Kraftwerken mit einer Pumpspeicherleistung von insgesamt 1.380 MW. Limberg II mit 480 MW und die Hauptstufe mit 260 MW sind von dem Ausfall nicht betroffen und stehen weiter zur Verfügung, wie ein Verbund-Sprecher zur APA sagte. Mit Limberg III und der Oberstufe (auch Limberg I genannt) fallen in Summe 640 MW aus, das sind rund 46 Prozent der Leistung in Kaprun und 18 Prozent der österreichweit installierten Pumpspeicherleistung von 3.500 MW.
Die beiden Stauseen am Fuße des Großglockners werden auch als "grüne Batterie der Alpen" bezeichnet. Den Pumpspeicherkraftwerken wird eine wichtige Rolle bei der Energiewende zugeschrieben, weil sie überschüssigen Strom aus Wind und Sonne in höher gelegene Speicherseen pumpen und daraus wieder Strom erzeugen, wenn er benötigt wird, vor allem in den Morgen- und Abendstunden. Speicherkraftwerke sind auch wichtig für die Netzstabilität und Versorgungssicherheit Österreichs.
(Quelle: salzburg24)






