"Hier erweist sich der Tourismus klar als der Beschäftigungsmotor", sagte AK-Präsident Siegfried Pichler. "Der Pferdefuß daran ist aber, dass die Pinzgauerinnen und Pinzgauer bundeslandweit am wenigsten verdienen, da in Salzburgs größtem Bezirk der vergleichsweise schlechter entlohnte Dienstleistungssektor dominiert", so Pichler weiter.
Pinzgauer Wirtschaftsdaten für das Jahr 2015
Die Analyse der AK-Experten bezüglich der Pinzgauer Wirtschaftsdaten für das Jahr 2015 zeigt einmal mehr ein gemischtes Bild: Einerseits sorgt in erster Linie der Tourismus – und das vor allem im Winter, wo jeder vierte Beschäftigte in diesem Sektor arbeitet – für stabile Beschäftigungsverhältnisse und sogar Jobzuwächse. Zum anderen drückt das hohe Beschäftigungsausmaß im Dienstleistungssektor das Einkommensniveau. Oder anders formuliert: Im Vergleich zum Jahr 2014 sind hier deutlich mehr Jobs entstanden als in den anderen Salzburger Bezirken. Der Pinzgau weist zudem den zweitniedrigsten Anstieg an Arbeitslosigkeit 2015 auf.
Pinzgauer verdienen rund 200 Euro weniger
Dafür verdienen die Pinzgauer um rund 200 Euro weniger monatlich netto als der Salzburger Durchschnitt. Und es ist keine Änderung dieser einseitigen Wirtschaftsstruktur in Sicht: Im Zehnjahresvergleich hat der Produktionssektor, in dem bekanntlich höhere Löhne gezahlt werden, weiter an Boden verloren.
Überdurchschnittlicher Beschäftigungszuwachs 2015
Gegenüber Juli 2014 kam es im Pinzgau zu einem Arbeitsplatzzuwachs von 862 Stellen oder einem Anstieg von 2,4 Prozent, wobei der Großteil des Zuwachses sich auf Zell am See (+157), Leogang (+128), Kaprun (+121), Mittersill (+108) und Saalbach-Hinterglemm (+104) konzentrierte. Das Plus in diesen fünf Gemeinden betrug also 618 Arbeitsplätze – das sind fast drei Viertel der Gesamtsteigerung des Bezirks.
Tourismus Zugpferd im Pinzgau
Damit ist der Pinzgau im Bezirksranking ganz klar auf Platz 1, gefolgt vom Pongau mit Respektabstand und einem Plus von 1,3 Prozent (der Landesschnitt betrug 1,2 Prozent). Eine negative Beschäftigungsentwicklung weist einzig der Lungau auf – hier gab es 2015 um 1,4 Prozent weniger Jobs als noch im Jahr zuvor. Wie bereits erwähnt, ist der Tourismus das absolute Zugpferd am Arbeitsmarkt: Mehr als die Hälfte des gesamten Beschäftigungsplus gehen auf seine Kappe. Gegenüber dem Juli 2014 kam es im Tourismus (+461 bzw. +6,3 Prozent), am Bau (+103 bzw. +2,1) und bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+99 bzw. +4,6) zu den deutlichsten Zuwächsen.
Geringer Anstieg der Arbeitslosigkeit
Im Jahresdurchschnitt 2015 waren durchschnittlich 2.690 Personen im Pinzgau ohne Arbeit. Damit war der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Jahr davor mit einem Plus von 0,4 Prozent (oder zehn Personen) der zweitschwächste im gesamten Bundesland und deutlich unter dem Salzburger Durchschnitt (+5,3 Prozent). Geringer war der Anstieg nur im Pongau mit plus 0,2 Prozent.
(Quelle: salzburg24)