Mega-Bauprojekt

Pumpspeicher-Kraftwerk Limberg III in Kaprun eröffnet

Die Wasserkraftwerke in Kaprun verfügen mit der Inbetriebnahme von Limberg III über eine Turbinenleistung von 1.382 MW und eine Pumpleistung von 1.129 MW.
Die Wasserkraftwerke in Kaprun verfügen mit der Inbetriebnahme von Limberg III über eine Turbinenleistung von 1.382 MW und eine Pumpleistung von 1.129 MW.
Die Wasserkraftwerke in Kaprun verfügen mit der Inbetriebnahme von Limberg III über eine Turbinenleistung von 1.382 MW und eine Pumpleistung von 1.129 MW.
Limberg III wurde vollkommen unterirdisch errichtet und verbindet die beiden bestehenden Hochgebirgsstauseen Mooserboden und Wasserfallboden. Im Bild: Der Kran auf der Limbergsperre. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 12. September 2025 13:02 Uhr
Der Verbund hat das neue Pumpspeicher-Kraftwerk Limberg III in Kaprun eröffnet. Die Turbinenleistung der Kraftwerksgruppe wird damit massiv erhöht. Die Staumauer wird außerdem um neun Meter erhöht. Es gibt bereits Pläne für ein weiteres Pumpspeicher-Kraftwerk.

Nach vier Jahren Bauzeit ist am Freitag in Kaprun im Pinzgau das Pumpspeicher-Kraftwerk Limberg III eröffnet worden. Es ist ein weiterer Teil der Kraftwerksgruppe Kaprun und erhöht mit 480 Megawatt (MW) die bestehende Turbinenleistung um gut 50 Prozent auf insgesamt 1.382 MW. Pumpspeicherwerke sind für die Netzstabilisierung nötig, weil sie in Zeiten geringen Strombedarfs Wasser in den Speichersee pumpen, das dann zur Leistungsspitze Strom erzeugt.

Rechnet man die Erhöhung der 120 Meter hohen Staumauer um weitere knapp neun Meter dazu, die gerade erfolgt, investiert der Verbund hier 572 Mio. Euro, wovon rund 75 Prozent der Wertschöpfung in Österreich und 40 Prozent im Bundesland Salzburg bleiben, sagte Vorstandsvorsitzender Michael Strugl. Das heute eröffnete Werk wurde vollkommen unterirdisch errichtet und verbindet die beiden bestehenden Hochgebirgsstauseen Mooserboden und Wasserfallboden.

Limberg III in Kaprun setzt neue Maßstäbe

"Pumpspeicher sind bis auf weiteres die einzig langfristig erprobte und hoch-effiziente Großspeichertechnik", sagte der für die Wasserkraft zuständige Verbund-Vorstand Achim Kaspar. Insgesamt betreibt der Verbund derzeit Anlagen mit 2.600 MW an Turbinen- und 2.300 MW an Pumpleistung. Limberg III befindet sich in einer Kaverne im Berg und hat eine Größe von 62 x 25 x 43 Metern, was ungefähr der Größe des Mittelschiffes im Wiener Stephansdom entspricht. 530.000 Kubikmeter Gestein wurden ausgebrochen, was rund acht Monate gedauert hat.

Strugl bezeichnete das neue Kraftwerk als "Antwort auf die wachsenden Herausforderungen für das Stromsystem durch den Ausbau der volatilen erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne". Pumpspeicher seien die Grüne Batterie der Nation. Wie schon bei Limberg II wurden im neuen Werk Turbinen mit variabler Drehzahl eingebaut, sodass genau auf die Bedürfnisse des Stromsystems eingegangen werden kann. In Pumprichtung beträgt die Leistungsspanne 100 bis 240 Megawatt je Turbine, bergwärts sind es 20 bis 240 MW. Das Werk besteht aus zwei Turbinen. Der Durchfluss beträgt in beide Richtungen bis zu 144.000 Liter Wasser pro Sekunde.

Aktuell wird an der Erhöhung der Staumauer gearbeitet. Damit wird das Fassungsvermögen des Stausees um 12,7 Millionen Kubikmeter auf 94 Millionen Kubikmeter Wasser gesteigert.

Pläne für weiteres Pumpspeicher-Kraftwerk

Mit Limberg III ist für den Verbund in Kaprun aber noch nicht das Ende gefunden. Der Stromerzeuger hat vergangenen November die Pläne für das Pumpspeicherwerk Schaufelberg vorgestellt, für das gerade die Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung vorbereitet werden. Läuft alles nach Plan, soll es schon 2030 ans Netz gehen. Die Kosten bezifferte der Verbund im November mit rund 600 Mio. Euro. Das Kraftwerk Schaufelberg soll auf 700 Metern Seehöhe rund 900 Meter tief im Berg errichtet werden. Der neue Triebwasserstollen mit einer Länge von über sechs Kilometern und einem Durchmesser von 5,8 Metern soll zukünftig das Wasser für die Kraftwerke Hauptstufe und Schaufelberg befördern.

(Quelle: apa)

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