Beim verheerenden Hochwasser im Juli 2021 und den darauf folgenden Murenabgängen am 14. August wurden große Abschnitte der Pinzgauer Lokalbahn zerstört. Nach intensiven Planungen und Verhandlungen startet im April der Wiederaufbau der wichtigen Lebensader für rund 40.000 Menschen. Rund zwölf Millionen Euro kostet der erste Abschnitt von Niedernsill bis Mittersill, der im Herbst fertig sein soll.
Schwere Schäden nach Hochwasser im Sommer 2021
Diese Bilder haben sich eingebrannt: Im Sommer 2021 haben das Hochwasser und dann auch noch Muren große Abschnitte der Pinzgauer Lokalbahn zerstört, Gleise hingen in der Luft, endeten im Nirgendwo, der Schaden war enorm. Doch nun steht fest: Die wichtige Öffi-Verbindung wird ab April wieder errichtet, bis Herbst 2023 zuerst bis Mittersill – und das ganze möglichst hochwassersicher.
Pingauer Lokalbahn: Endausbau mit Elektrifizierung
Derzeit fährt die Pinzgauer Lokalbahn von Zell am See bis Niedernsill, dann heißt es umsteigen auf Busse. Das soll sich bis Herbst 2023 ändern, wenn die Züge wieder bis Mittersill fahren. Der Endausbau soll bis Krimml führen, auch die Elektrifizierung ist ein Ziel. Dieses Mal wird die Trasse mit technischen Innovationen bestmöglich hochwassersicher gemacht. Der Baustart soll Anfang April erfolgen.
Eckpunkte zum Wiederaufbau
- Erster Bauabschnitt von Niedernsill bis Mittersill, fertig im Herbst 2023 um rund zwölf Millionen Euro.
- Anschließend geht es dann bis Hollersbach und Krimml weiter
- Elektrifizierung der Pinzgauer Lokalbahn nach dem Wiederaufbau
- Hochwassersicherer Wiederaufbau (100-jährliches Hochwasser) durch zum Beispiel Anheben der Trasse oder auch einer ähnlichen Bauweise wie bei einer Straßenbahn mit Asphalt, um eine Unterspülung der Gleise zu vermeiden.
- Begleitmaßnahmen durch Verbesserung der Infrastruktur zum Beispiel bei den Bahnhöfen
- Wo es möglich ist, Entschärfung der Bahnübergänge und damit mehr Sicherheit
- Eckdaten zum ersten Bauabschnitt bis Mittersill
- Wiederaufbau der Bahnstrecke von Niedernsill bis Mittersill
- Bauzeit: Voraussichtlich April bis September 2023
Hochwasser fließt über Bahn
Entlang der Trasse der Lokalbahn gibt es riesige Retentionsflächen, die bei extremem Niederschlag das Hochwasser zurückhalten. Zwischen Niedernsill und Uttendorf gibt es vier Bereiche, wo das Wasser über den Bahndamm in die Rückhaltebereiche fließen kann. „Dort liegen die Gleise künftig auf einer asphaltierten Straße, wie bei einer Straßenbahn. So fließt das Wasser über den Bahndamm, kann diesen nicht mehr wegspülen und es wird auch weniger feiner Sand oder Schotter in die Wiesen der Landwirte geschwemmt. Die Schäden für die Bahn und die Anrainer sind so in Zukunft deutlich geringer und die Betriebsunterbrechungen wesentlich kürzer“, so Projektleiter Philip Weis in einer Aussendung am Freitag.
(Quelle: salzburg24)