Im Pinzgau soll sich der Verkehr auf der B311 bei Schüttdorf damit um mehr als ein Viertel verringern, für die B168 wurde eine Verbesserung um 45 Prozent errechnet.
Bau von Umfahrungsstraße als Herausforderung
Der Untergrund, auf dem die Entlastungsstraße errichtet wurde, war eine Herausforderung für Planung und Bau. Torf, Schluff, Schlamm und eine stabile Felsbasis weit im Untergrund waren zu bewältigen, beinahe Verhältnisse wie in Venedig. „Deshalb wurden auch rund 900 Holzpfähle als ,Setzungsbremse‘ in den Boden gerammt und 100 Meter der Trasse in Hightech-Leichtbauweise auf Glasschaumgranulat gebaut“, erklärt Projektleiter Christian Cecon von der Landesbaudirektion in einer Aussendung am Montag. Auch die Brücke über die Pinzgauer Lokalbahn steht mit Hilfe von 47 bis zu 27 Meter langen Großbohrpfählen auf festem Untergrund.
Daten und Fakten zur Entlastungstraße
- Bauzeit: Juli 2020 bis Juni 2022
- Länge: 1,5 Kilometer
- Gesamtkosten: 18,4 Millionen Euro
- Verlauf: B311 Pinzgauer Straße Höhe Firma Porsche, nördlich am Flugplatz Zell am See vorbei, Anbindung an B168 Mittersiller Straße auf Höhe Baumarkt Ebster
- Verkehrszahlen aktuell (Durchschnitt): Schüttdorf: 22.500 Fahrzeuge pro Tag; B168: 17.500 Fahrzeuge pro Tag; B311: 19.000 Fahrzeuge pro Tag
- Berechnete Entlastung: B311 (Schüttdorf): minus 28 Prozent, B168 (Bruckberg): minus 45 Prozent
Innovative Lösungen beim Straßenbau
- 100 Meter Straßendamm in Hightech-Leichtbauweise mit Glasschaumgranulat
- 2.400 Tonnen Glasschaum ersetzen rund 14.500 Tonnen Schüttmaterial
- 900 Holzpfähle wurden als „Setzungsbremse“ in die weiche Erde gerammt
- Brücke über die Pinzgauer Lokalbahn steht mit Hilfe von 47 bis zu 27 Meter langen Großbohrpfählen auf festem Untergrund.
- Brücke mit 11,5 Metern Spannweite und einer lichten Höhe von 6,2 Metern
Hochwasserschutz als Teil der Umfahrung
- 600 Meter der Straße auf neuem Hochwasserschutzdamm errichtet
- Damm wurde dafür verbreitert abgedichtet und der Straßentrasse angepasst
- 701 Objekte und 4.692 Bewohner im Zeller Becken durch Dämme vor Hochwasser geschützt
- 2021 bereits 50 Millionen Euro Hochwasser-Schaden verhindert
Schnöll: „Mehr Lebensqualität für die Menschen“
„Autofahrer sparen sich ab sofort den Umweg durch das dicht bebaute Gewerbegebiet am Stadtrand von Zell am See und die Entlastung im Bereich Bruckberg bringt für alle Pendlerinnen und Pendler eine wesentliche Erleichterung und Zeitersparnis. In Summe bringt das mehr Lebensqualität für die Menschen in der Region“, so Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP).
Straße und Hochwasserschutz in einem
Rund 600 Meter der Umfahrungsstraße wurden auf dem Damm des Hochwasserschutzes Zeller Becken errichtet, der mehr als 700 Objekte und rund 4.700 Menschen schützt. Dafür wurde er verbreitert und noch zusätzlich abgedichtet. „Der Schutzdamm ist auf einer maßgeblichen Strecke das Fundament für die Straße und somit konnte Vorhandenes effizient genutzt werden. Mit dem gemeinsamen Projekt konnten wir im Vorjahr bereits einen Schaden von rund 50 Millionen Euro verhindern. Es entstehen außerdem neue Radwege und Fußgängermöglichkeiten“, betonte Landesrat Josef Schwaiger.
Wimmreuter: „Große Erleichterung“
„Ich freue mich, dass jetzt die Einheimischen ihre Wege viel entspannter als früher zurücklegen können und die Region auch für unsere Gäste noch attraktiver wird“, so Bürgermeister Andreas Wimmreuter (SPÖ). „Wir haben die Bauarbeiten auch dafür genutzt, die Ortsteile Zellermoos und Schüttdorf vor Hochwasser zu schützen und die Wasserversorgung und das Kanalnetz auf einen modernen Stand zu bringen.“
(Quelle: salzburg24)