Zudem ordnete das Gericht die Einweisung des Mannes in eine Anstalt für zurechnungsfähige, aber geistig höhergradig abnorme Rechtsbrecher an. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Beschuldigte zeigte sich großteils nicht geständig.
Mädchen erlitt posttraumatische Belastungsstörung
Das Mädchen war im Tatzeitraum 2009 bis 2019 zwischen sieben und 17 Jahre alt. Laut Opferanwalt Stefan Rieder erlitt es aufgrund der massiven Übergriffe eine posttraumatische Belastungsstörung. Der Angeklagte war bis zum Jahr 2019 mit der Mutter der mittlerweile 19-Jährigen verheiratet. Nach der Scheidung traute sich die Jugendliche über das erlittene Martyrium zu sprechen.
Jahrelanger Missbrauch
Der Stiefvater soll das Mädchen in den Jahren 2009 bis 2016 misshandelt haben. Laut Staatsanwaltschaft hat er es anfangs geohrfeigt, ihr auf die Oberschenkel geschlagen und sie an den Haaren gerissen. Ab dem Jahr 2011 soll der Pinzgauer seine Stieftochter auch mehrmals am Tag unsittlich berührt und ab 2012 ein- bis zweimal wöchentlich vergewaltigt haben.
Die sexuellen Handlungen habe der Beschuldigte mit einer Kamera gefilmt und diese auf seinen PC hochgeladen. Auf seinem Computer befanden sich der Anklage zufolge zumindest 2.300 Dateien über sexuellen Verkehr mit Minderjährigen, er habe wissentlich nach inzestuösen Handlungen im Internet gesucht.
Zahlreiche Vorwürfe gegen Pinzgauer
Die Staatsanwaltschaft lastete dem Mann eine ganze Palette an Vorwürfen an: Fortgesetzte Gewaltausübung, Vergewaltigung, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und pornografische Darstellung Minderjähriger. Er wurde auch weitestgehend im Sinne der Anklage verurteilt. Der Strafrahmen reichte bis zu 15 Jahren Haft.
Pinzgauer großteils geständig
Der Pinzgauer zeigte sich großteils nicht geständig. Er habe die Stieftochter nie vergewaltigt, betonte er. Erst als sie 16 Jahre alt gewesen sei, habe er fünf bis sechs Mal Sex mit ihr gehabt. Sie habe aber zugestimmt und freiwillig mitgemacht. Das Gericht befand diese Angaben allerdings nicht für glaubhaft.
Der Mann bestritt auch den Vorwurf, dass er die Stieftochter sexuell attackiert habe. Und im Internet habe er nur Interesse halber nach Kinderpornos gesucht, um zu wissen, was das überhaupt bedeutet, rechtfertigte er sich. Wöchentlich geschlagen habe er das Kind nie. Die Stieftochter würde lügen, meinte der Pinzgauer. Allerdings sei ihm schon einmal die Hand ausgerutscht, wenn sie etwas gestohlen habe.
(Quelle: apa)