Erstmals ist im Vorjahr in Salzburg nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern in allen Bezirken die Anzahl der Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner gesunken, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.
Höchste Pkw-Dichte im Lungau
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es in der Stadt Salzburg die wenigsten Pkw, berichtet die Mobilitätsorganisation. Die höchste Pkw-Dichte gibt es im Bezirk Tamsweg. Die Ersparnis für Haushalte, wenn sie mit weniger oder ohne Pkw mobil sein können, ist groß. Deshalb sind gerade jetzt mehr Bahn und Bus, mehr Radwege sowie eine verkehrssparende Raumordnung wichtig, betont der VCÖ.
Grund für den Rückgang beim Motorisierungsgrad ist, dass im Vergleich zu den Vorjahren die Bevölkerungszahl stärker und die Anzahl der Pkw hingegen deutlich geringer gestiegen ist. Im Pongau nahm die Zahl der Pkw pro 1.000 Einwohner:innen von 560 auf 557 Pkw ab, im Bezirk Salzburg-Umgebung von 629 auf 625, im Tennengau von 579 auf 577 und im Pinzgau von 561 auf 559.
Wenn Haushalte kein Zweit- oder Drittauto benötigen, dann können sie ihre Mobilitätsausgaben deutlich reduzieren. Ein Ein-Pkw-Haushalt erspart sich im Vergleich zu Haushalten mit zwei oder mehr Autos im Schnitt rund 4.200 Euro pro Jahr an Mobilitätsausgaben, so der VCÖ.
"Vor allem durch das Klimaticket Salzburg können sich alle, die ein gutes öffentliches Verkehrsangebot zur Verfügung haben, sehr viel Geld sparen und sind gleichzeitig klimaverträglicher mobil", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Mit dem Klimaticket Salzburg kann um 365 Euro ein ganzes Jahr mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln im Land Salzburg gefahren werden. Wird das amtliche Kilometergeld von 42 Cent zugrunde gelegt, können mit 365 Euro lediglich 870 Kilometer mit dem Auto gefahren werden, das entspricht im Schnitt weniger als einem Monat Autofahren.
Gemeindebusse und Sammeltaxis
"Umso wichtiger ist es, dort, wo das Angebot des Öffentlichen Verkehrs für die Bevölkerung noch nicht attraktiv genug ist, zu verbessern. In dünner besiedelten Regionen ist das Linienangebot durch Gemeindebusse und Anrufsammeltaxis zu ergänzen", betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
E-Fahrrad statt Zweitauto
Da auch in den Regionen viele Alltagswege kürzer als fünf Kilometer sind, ist der Ausbau der Radwege sehr wichtig, um die Autoabhängigkeit zu reduzieren. Insbesondere die stark steigende Anzahl der Elektro-Fahrräder können viele Autofahrten ersetzen, vorausgesetzt es gibt eine sichere Rad-Infrastruktur. Wichtig ist auch die Stärkung der Ortskerne und Nahversorgung statt Supermärkte auf der Grünen Wiese, die nur mit dem Auto gut erreichbar sind.
Pkw-Dichte nach Bezirken (Pkw pro 1.000 Einwohner im Jahr 2022 - in Klammer Jahr 2021):
- Stadt Salzburg: 512 (515)
- Bezirk St. Johann im Pongau: 557 (560)
- Bezirk Zell am See: 559 (561)
- Bezirk Hallein: 577 (579)
- Bezirk Salzburg-Umgebung: 625 (629)
- Bezirk Tamsweg: 635 (638)
- Salzburg gesamt: 569 (572)
(Quelle: salzburg24)