Hamas gegen Israel

Polizei patrouilliert um jüdische Einrichtungen in Salzburg

Veröffentlicht: 09. Oktober 2023 13:39 Uhr
Seit Samstag wütete ein Krieg zwischen Israel und der palästinensischen Hamas. Zwischen Salzburg und dem Kriegsgebiet liegen mehr als 2.500 Kilometer, dennoch spüren die Mitglieder der Israelischen Kultusgemeinde in Salzburg tiefe Sorgen.
Stephan Köstlinger

Die Terrororganisation Hamas marschiert in Israel ein und beschießt Ziele mit Raketen. Die Regierung um Premier Benjamin Netanjahu antwortet mit Luftschlägen und Raketen in Richtung Gaza-Streifen. Bislang kamen so mehr als 1.100 Menschen ums Leben. Das Leid der Betroffenen geht auch an der Israelischen Kultusgemeinde in Salzburg nicht spurlos vorüber. Seit Anfang 2023 steht Elie Rosen der Kultusgemeinde in der Stadt Salzburg vor. Zuvor war er in Graz tätig, wo im August 2020 ein Syrer einen Anschlag vor der dortigen Synagoge auf ihn verübt hatte.

„Kein Konflikt, sondern Krieg“

„Das, was gerade zwischen Israel und der Hamas passiert, ist kein Konflikt, sondern Krieg. Und es zeigt, dass sich der Staat Israel verteidigt. In den vergangenen Jahren wurde in der öffentlichen Betrachtung immer wieder Israel als Aggressor wahrgenommen. Sowohl aus Deutschland, als auch aus Österreich kam immer wieder Zuspruch für die Palästinenser. Dabei ist die regierende Hamas nicht nur nicht demokratisch gewählt, sie ist auch eine Terrororganisation. Die einzige echte Demokratie im Nahen Osten ist Israel“, sagt Rosen im Gespräch mit SALZBURG24.

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Das Innenministerium hat vor, die Überwachung jüdischer Objekte zu intensivieren. Ein Grund: Bilder aus sozialen Netzwerken zeigen Jugendliche in Wien, die den Angriff der Hamas feiern. Laut der Israelischen Kultusgemeinde fahre die Polizei in Salzburg verstärkt Patrouille. Noch seien keine bewaffneten Beamte vor den entsprechenden Einrichtungen notwendig.

Acht Milliarden von EU an Palästinenser

Für Elie Rosen trägt auch die EU eine Verantwortung für die verschlechterte Sicherheitslage. Mehr als acht Milliarden Euro habe laut Rosen allein die EU seit dem Osloer Abkommen an die Palästinischen Gebiete überwiesen und damit auch unweigerlich die Hamas unterstützt. Aufgrund der sich laufend verschlechternden Sicherheitslage hätten die Gelder nichts zur Verbesserung des Friedensprozesses beigetragen, sondern vielmehr die terroristische Mobilisierung vorangetrieben.

Sorge: „Hamas will Israel vernichten“

Sorgen mache sich Rosen aktuell auch in Salzburg und Europa aufgrund des wieder erstarkenden Antisemitismus. „Für uns war und ist Israel eine Rückversicherung. Es ist das einzige jüdische Land der Welt. Natürlich machen wir uns dann Sorgen, wenn der Staat vernichtet werden soll“, sagt Rosen. Für den engagierten Juden steht fest, dass genau dies das Ziel der Hamas ist.

Elie Rosen APA/JÜDISCHE GEMEINDE GRAZ/FOTO FISCHER
"Das Ziel der Hamas ist, den Staat Israel zu vernichten", zitiert Elie Rosen aus der Präambel der Hamas-Charta und macht damit seinen Sorgen Luft. 

In der Präambel der Hamas-Charta steht dazu: „Israel existiert und wird weiter existieren, bis der Islam es ausgelöscht hat, so wie er schon andere Länder vorher ausgelöscht hat.“

Friedensabkommen mit Terrororganisationen schwer

Seit der Gründung des Staates Israel kam es zwischen dem Land und seinen arabischen Nachbarn immer wieder zu Kriegen, die einmal die eine, einmal die andere Seite begann. „Diese Kriege endeten immer mit einem Abkommen. Der Terror der Hamas ist aber anders. Terror ist einer normalen Konfliktlösung nicht zugänglich. Ein Friedensabkommen mit den Terroristen der Hamas ist schwer bis nicht möglich“, sagt Rosen.

"Positive Energie" zwischen Juden und Muslimen in Salzburg

Dass die Hamas weit davon entfernt ist, für alle Muslime zu sprechen, kann man auch an der engen Beziehung der Israelischen Kultusgemeinde Salzburg und der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) erkennen. „In Salzburg und Graz haben wir ein ausgezeichnetes Verhältnis. Wir treffen uns bei vielen gemeinsamen Veranstaltungen und zeigen gegenseitig den guten Willen zur Zusammenarbeit. Wir spüren vermehrt die positive Energie füreinander“, sagt Rosen. Er glaube an die positive Einstellungen der Salzburger:innen und wünsche sich von diesen vor allem moralische Hilfe.

So gut das Verhältnis in Salzburg zwischen Juden, Jüdinnen und Menschen muslimischen Glaubens auch ist, im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Gaza-Streifen halten die schweren Kämpfe an. Ein Ende ist bislang nicht in Sicht.

(Quelle: salzburg24)

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