Renaturierung

Enns bekommt in Radstadt ihre Kurven zurück

Veröffentlicht: 03. November 2022 15:39 Uhr
Der ursprüngliche Flussverlauf der Enns soll in Radstadt bis April 2024 wiederhergestellt werden. Das dient nicht nur dem Hochwasserschutz, auch ein Auwald als Naherholungsgebiet am Fluss ist geplant.
SALZBURG24 (alb)

Was das Mandlinger Moor bereits seit Jahren darf, wird nun der Enns auch in Radstadt (Pongau) wieder zugestanden: natürlich sein. Früher schlängelte sie sich nämlich, entgegen des heutigen geraden Verlaufs, in Schleifen durch den Osten der Stadtgemeinde. Um den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen werden insgesamt 1,64 Millionen Euro in die Hand genommen. Zwei dieser „großen Kurven“, die in der Fachsprache als „Mäander“ bezeichnet werden, sollen bis April 2024 rekonstruiert werden.

Das Renaturierungsprojekt im Überblick:

  • Wiederherstellung von zwei früheren Flussschleifen (Mäander)
  • Hochwasser- und Naturschutz gehen Hand in Hand
  • Enns wird um 150 Meter länger
  • Es entstehen unter anderem Tief- und Flachwasserbereiche
  • Erweiterter Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt
  • Mehr Platz für Kiesbänke und Geschiebe
  • Gesamtkosten: 1,64 Millionen Euro (Bund, EU, Land und Stadtgemeinde)
  • Bauzeit: Oktober 2022 bis April 2023

Renaturierung dient auch dem Hochwasserschutz

Laut Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) sind die entstehenden Mäander nicht nur für Flora und Fauna wichtig, sondern auch für die Bevölkerung. „Wir geben dem Wasser deutlich mehr Platz und die Fließgeschwindigkeit verringert sich“, erklärt er heute in einer Aussendung. „Solche ‚Pufferzonen‘ sorgen dafür, dass bei Starkregen die Wassermassen nicht mit einer Wucht, sondern verzögert abfließen. Das hilft uns bei den weiteren Maßnahmen in den Siedlungsräumen.“

Auwald an der Enns geplant

Zusätzlich zur Umgestaltung des Flusslaufes soll auch ein kleiner Auwald entstehen und der Fluss abgeflacht werden. Die dann möglichen Ablagerungen von Kies und Schotter dienen dann als Lebensraum für viele Tierarten, hofft Landesrätin Daniela Gutschi (ÖVP). „Aber auch für den Menschen entsteht ein Mehrwert, da sich das Ganze zu einem noch faszinierenderen Naherholungsgebiet entwickelt.“

Naherholungsgebiet in Radstadt entsteht

Über die Renaturierung und das dadurch neu gewonnene Naherholungsgebiet freut sich auch Bürgermeister Christian Pewny (FPÖ). „Wir haben hier ein wunderschönes Moor und mit den Mäandern dazu ist das ein Gewinn für alle und vor allem für die Bevölkerung.“

Was das Projekt kostet

Insgesamt kostet die Wiederherstellung der zwei Mäander-Schleifen in Mandling 1,64 Millionen Euro. Im Rahmen des „LIFE IP IRIS Projekt“ übernimmt der Bund den größten Teil (960.000 Euro), die EU trägt 555.000 Euro bei. Das Land Salzburg unterstützt mit 110.000 Euro und die Stadtgemeinde Radstadt mit 15.000 Euro.

Die Renaturierung der Enns in Radstadt ist Teil des österreichweiten Projekts „LIFE IP IRIS Austria“. Angestrebt wird dabei die ökologische Sanierung von Gewässern bei gleichzeitig verbessertem Hochwasserschutz.

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

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