Ein ehemaliger Mitarbeiter soll über Jahre hinweg Geld abgezweigt haben, darüber hinaus dürfte mit Fördergeldern schlecht bis rechtswidrig gewirtschaftet worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
PH Salzburg entlässt Mitarbeiter
Laut Abschlussbericht soll der ehemalige Leiter der Finanzabteilung der PH - er wurde Ende Februar fristlos entlassen - von 2004 bis 2011 fast 185.000 Euro auf sieben private Konten überwiesen haben, die er bei einer Bank im Salzburger Pongau eingerichtet hatte. Darüber hinaus dürften der PH nahezu 126.000 Euro an Einnahmen entgangen sein, die als Erträge von aufgestellten Kopiergeräten lukriert wurden. Das entsprechende Konto sei wie ein Privatkonto genutzt worden und habe sich lange Zeit jeglicher Prüfung entzogen.
Viele Mängel in der Buchhaltung
Unklar ist auch, wie zum Beispiel 58.000 Euro verwendet wurden, die von 2003 bis 2006 für ein EU-Sokrates-Projekt vom Unterrichtsministerium überwiesen wurden. Damit nicht genug: Der Bericht deckte zahlreiche Mängel in der Buchhaltung auf, so kam es immer wieder zu Doppelzahlungen, offenen Rechnungen und Schlampigkeiten bei der Ablage von Belegen.
"Es hat lange gedauert, jetzt haben wir endlich einen Überblick über die Finanzen", so Windischbauer. Alle Kritikpunkte an der Buchhaltung die man selber habe lösen können, seien mittlerweile bereinigt worden, der Fall liege nun bei der Wirtschaftspolizei und der Staatsanwaltschaft.
Rektorin informierte Unterrichtsministerium
Windischbauer hatte im Zuge ihrer Amtsübernahme am 1. Oktober 2012 einen Kassensturz veranlasst, dabei fielen ihr eigenen Angaben nach rasch Missstände auf. Die Rektorin informierte in der Folge das Unterrichtsministerium und den Hochschulrat und beauftrage die Buchhaltungsagentur des Bundes mit der Prüfung der Finanzgebarung der PH Salzburg. Als sich der Verdacht auf Untreue erhärtete, brachte sie am 19. Februar eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Salzburg ein.
Ihr langjähriger Vorgänger als Rektor, der ehemalige LAbg. Josef Sampl (ÖVP), hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, nie gröbere Unregelmäßigkeiten festgestellt zu haben. Auch bei der letzten umfangreichen Prüfung durch die Buchhaltungsagentur seien keine Auffälligkeiten festgestellt worden. (APA)
(Quelle: salzburg24)