Hohe Zustimmung gab es auch für seine bisherigen drei Stellvertreter: Die Landesbäuerin und Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Salzburg, Elisabeth Hölzl, erhielt 96,2 Prozent der Stimmen (2008: 98 Prozent). Der österreichische Gemeindebund-Präsident und Bürgermeister von Hallwang, Helmut Mödlhammer, wurde mit 96,9 Prozent der Stimmen bestätigt (2008: 98 Prozent), der Halleiner Bürgermeister Christian Stöckl kam auf gleichfalls 96,9 Prozent (2008: 96,7).
Beim Landesparteitag gaben von 427 Stimmberechtigten 424 Delegierte ihre Stimme ab.
Haslauer für neues Politikverständnis
Keine Versprechungen, keine Leistungsrückschau, kein einziges Wort über die politischen Gegner im Land: Landesparteichef Wilfried Haslauer hat beim 37. ordentlichen Landeskongress der ÖVP Salzburg am Samstag in St. Johann im Pongau in seiner Rede vor mehr als 500 Parteimitgliedern und Funktionären für eine neues Politik-Selbstverständnis und einen anderen Politikstil geworben.
"Salzburger Weg"
LHStv. Haslauer propagierte in dem Referat seinen "Salzburger Weg" für bürgernahe Politik und bürgerliche Werte. Das heiße etwa, vernünftig zu wirtschaften, Leistung und Initiative zu zeigen, und nicht andere für sein Fortkommen verantwortlich zu machen sowie Verantwortung für die Herausforderungen der Zukunft zu übernehmen. "Das ist eine klare Positionierung. Wir sind nicht für jeden wählbar. Wir wollen uns für jene einsetzen, die bürgerlich denken. Wir sind dann authentisch, wenn die Leute wissen, was sie von uns zu erwarten haben."
Moralvorstellungen
Der Landespartei-Chef sprach sich in seiner Rede für bürgerliche Moralvorstellungen aus - "man stielt nicht, man lügt nicht, man betrügt nicht. Das ist nicht selbstverständlich in der Politik" - und warnte davor, gegen die Bundespartei vorzugehen, nur um sich zu profilieren. "Man tut sich ein bisschen schwer, sich momentan als ÖVPler zu fühlen. Aber wir wollen nicht die besseren sein, weil wir die anderen schlechtreden, sondern weil wir gut sind. Wir werden unsere Ideen in Wien einbringen."
"Nicht überheblich sein"
Es gehe nicht darum, Posten und Pfründe zu verteidigen, sondern um Visionen, Reformbereitschaft, Gemeinschaft und Geschlossenheit. "Die ÖVP darf nicht Selbstzweck sein. Wenn sie nur dazu dient, gewisse Einflussbereiche zu verteidigen, ist sie überflüssig. Aber wenn sie Inhalte transportiert, dann haben wir nicht nur eine Rechtfertigung, sondern eine Aufgabe. Wir wollen gleichzeitig dienend und führend, gleichzeitig uneigennützig und zielstrebig, gleichzeitig selbstbewusst, aber nicht überheblich sein."
In seinem Referat hinterfragte Haslauer kurz die bündische Struktur der Partei: "Bünde bilden die Bevölkerung nicht mehr genau ab. Ein Bauer ist heute meist auch Arbeiter oder Angestellter, Angestellte sind oft auch Unternehmer. Die Milieus sind durchlässig geworden. Darauf brauchen wir Antworten." Er ging zudem auch auf die Idee einer Abspaltung von der Bundes-ÖVP analog der CSU in Deutschland ein. "Das mag verlockend sein. Aber am Ende werden manche Bundesländer und manche Bünde folgen. So schnell kann man gar nicht schauen, dass die Bundespartei das Schicksal der (italienischen, sich in zahlreiche Gruppen aufgesplitteten) Democrazia Cristiana erleiden könnte."
Kampfansage an die SPÖ
Am Ende der Rede zeigte sich Haslauer optimistisch, den Landeshauptmannsessel bei den kommenden Landtagswahlen im Frühjahr 2014 von der SPÖ zurückzuerobern. "Der 'Salzburger Weg' führt uns unmittelbar in die Landtagswahl. Dieser Weg ist von entscheidender Bedeutung, ob wir das gesetzte Ziel erreichen. Wenn man gewinnen will, dann schafft man es. Ich will es, ich kann es, ich bin bereit."
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(Quelle: salzburg24)