Die Bischofshofner Politik arbeitet nach der brutalen Attacke am Bahnhof (Pongau) nun daran, das Sicherheitsgefühl in der Stadt wiederherzustellen. Mehrere Jugendliche haben vergangene Woche drei junge Männer überfallen, fünf von ihnen befinden sich in Polizeigewahrsam. Ein 21-Jähriger wurde beim Angriff so schwer verletzt, dass er in den künstlichen Tiefschlaf versetzt werden musste.
Externe Security geht am Bahnhof auf Streife
Einige der Jugendlichen sind noch in U-Haft – das merke man auch in Bischofshofen, meint der Vizebürgermeister Josef Mairhofer (ÖVP) im SALZBURG24-Gespräch am Donnerstag. Dennoch habe man als Stadt Sofortmaßnahmen eingeleitet. „Wir haben eine externe Security-Firma angestellt, die mit Diensthunden in den Abend- und Nachtstunden auf Streife geht“, berichtet Mairhofer. Dafür nimmt die Stadt 12.000 Euro pro Monat in die Hand – und zwar „so lange wie nötig“.
Außerdem werde derzeit noch rechtlich geklärt, ob und wo technische Hilfsmittel wie Videoüberwachungen möglich sind. Das soll so schnell wie möglich gehen. Der Kostenpunkt dafür ist noch nicht bekannt.
Sicherheitsgipfel am 15. Juli in Bischofshofen
Neben den Akutmaßnahmen arbeitet die Stadt Bischofshofen aber auch an mittel- und langfristigen Lösungen. Diese sollen bei einem Sicherheitsgipfel am 15. Juli gemeinsam mit der Polizei und den Österreichischen Bundesbahnen festgelegt werden. Die Wiederbesetzung des Polizeipostens rund um die Uhr stehe ganz oben auf der Forderungsliste. „Diese Sparmaßnahme vor ein paar Jahren rächt sich jetzt. Im ganzen Pongau sind zu den Randzeiten nur Streifen unterwegs. Mit den vielen Tälern, die wir haben, können die nicht immer in Bischofshofen sein“, schildert Mairhofer.
Langfristig setze man weiterhin auf die Jugendarbeit. Zwei Sozialarbeiter:innen sind derzeit auf den Straßen unterwegs und agieren als Ansprechpersonen für Jugendliche. Die Kosten dafür teilen sich die Caritas und die Gemeinde.
Jugendliche Täter bereits bekannt
Die Jugendgruppe sei in Bischofshofen schon länger bekannt – nicht nur am Bahnhof, sondern auch an neuralgischen Punkten wie dem P+R-Parkplatz, dem Friedhof oder am Freizeitgelände. Weil manche aus der Jugendgruppe aber auch aus anderen Gemeinden kommen, bleibe der Bahnhof ein Brennpunkt. Den ehemaligen Hotspot am Schanzengelände habe man mit einer Schrankeneinrichtung in den Griff bekommen.
„Absolut die Justiz gefordert“ sieht Bürgermeister Hansjörg Oblinger (SPÖ) in diesem Fall, sagt er im Gespräch mit S24. Für den Ortschef sei es unverständlich, dass manche der Jugendlichen bereits auf freiem Fuß sind. Die Hoffnung, dass Urteile schneller gefällt und Strafen verschärft werden, höre man auch in der Bevölkerung. Gegen den mutmaßlichen Haupttäter wird derzeit wegen des Verdachts des versuchten Mordes ermittelt.
Welche Forderungen tatsächlich umgesetzt werden, wird wohl nach dem Sicherheitsgipfel am 15. Juli bekannt.
(Quelle: salzburg24)