Über 60 Abnehmer:innen

Paar fliegt nach Drogengeschäften im Pongau auf

Diese Gegenstände hat die Polizei am 6. März 2022 bei einer Hausdurchsuchung bei drei der Beschuldigten im Pongau gefunden.
Veröffentlicht: 09. August 2022 12:58 Uhr
Ein mutmaßlich kriminelles Paar ist im Pongau aufgeflogen. Das Duo hat laut Polizei u.a. mit Drogen wie Crystal Meth gehandelt. 64 Abnehmer:innen sind in Salzburg und OÖ ausgeforscht worden. Aber das ist nicht das einzige, weshalb das Pärchen Anzeigen kassiert hat.
SALZBURG24 (KAT)

Schon seit Ende des Jahres 2021 hatte der Bezirkskriminaldienst St. Johann eine 37-jährige Deutsche und ihren 41-jährigen arbeitslosen Lebensgefährten im Visier. Grund dafür sind Verdacht des Suchtgifthandels, der kriminellen Vereinigung, Sozialleistungsbetrugs und Gebrauchs fremder Ausweise, heißt es in einer Pressemitteilung.

Festnahmen im Pongau

Anfang März 2022 wurden die 37-Jährige und ihr 17-jähriger Sohn sowie dessen gleichaltriger Freund nach einer Beschaffungsfahrt von Methamphetamin aus Tschechien nach Österreich vorerst festgenommen. Die beiden Jugendlichen wurden später nach den Erstermittlungen wieder freigelassen und angezeigt. Zeitgleich wurden der 41-Jährige und ein weiterer 29-jähriger Komplize in ihren Wohnungen in Schwarzach bzw. Wagrain festgenommen.

Drogenabnehmer:innen in Salzburg und OÖ

Durch die Ermittlungen konnten 64 Suchtgiftabnehmer:innen in den Bezirken St. Johann im Pongau, Zell am See, Hallein, Salzburg, Salzburg Umgebung sowie im Bezirk Braunau in OÖ ausgeforscht und wegen Vergehens oder Verbrechens nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt werden. Das Paar habe sich im Laufe der Zeit diverser Komplizen bedient haben, die bei der Beschaffung von Methamphetamin unterstützt hätten, indem sie gemeinsame Beschaffungsfahrten machten oder dem Paar ihre Autos liehen.

Crystal Meth, Cannabis und Amphetamin verkauft

Die 37-jährige Deutsche steht im Verdacht, von 2012 bis zu ihrer Festnahme im März rund neun Kilogramm Methamphetamin (Crystal Meth) in das Bundesgebiet eingeführt zu haben. Außerdem soll sie jährlich rund 350 Gramm Methamphetamin, sowie unbekannte Mengen Cannabiskraut und Amphetamin an die Suchtgiftabnehmer:innen verkauft haben. Die Frau sei geständig, seit 2020 bei etwa 40 Beschaffungsfahrten jeweils 15 bis 30 Gramm Methamphetamin von Tschechien nach Österreich eingeführt zu haben und dieses sowie auch Cannabiskraut an Abnehmer:innen verkauft zu haben. Die Komplizen, die sie bei den Fahrten unterstützen, hätten als Gegenleistung pro Fahrt fünf Gramm Methamphetamin kostenlos erhalten.

Ihr Lebensgefährte aus dem Pongau soll seit dessen Beziehung zur 37-jährigen Deutschen im Jahr 2014 bis zu seiner Festnahme im März gemeinsam mit seiner Partnerin einen Suchtgifthandel mit Methamphetamin, Amphetamin und Cannabiskraut betrieben und selbst Beschaffungsfahrten von Methamphetamin durchgeführt und Suchtgift verkauft haben.

Auch Komplize im Visier der Polizei

Der 29-jährige Komplize aus dem Pongau ist verdächtig, im Zeitraum von Oktober 2021 bis zur Festnahme im März 2022 gemeinsam mit dem Paar an mehr als zehn Beschaffungsfahrten von Methamphetamin von Tschechien nach Österreich beteiligt gewesen zu sein. Dabei soll er rund 300 Gramm Methamphetamin eingeführt haben. Er wird auf freiem Fuß angezeigt.

Paar auch wegen Sozialleistungsbetrugs angezeigt

Als Motiv gab das Paar laut Polizei an, dass es damit den starken Eigenkonsum von Methamphetamin und die Spielsucht der 37-Jährigen finanzierte. Weil die beiden trotz ihrer Einnahmen aus dem Suchtgifthandel Arbeitslosengeld und Karenzgeld bezogen haben, wird auch Anzeige wegen Sozialleistungsbetrugs erstattet. Das Paar befindet sich seit März in Untersuchungshaft.

(Quelle: salzburg24)

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