Das Landesgericht Salzburg hat am Mittwoch das Insolvenzverfahren über die Weiss GmbH aus Flachau (Pongau) eröffnet. Das Unternehmen, das sich auf den Groß- und Einzelhandel mit Holz sowie die Holzverarbeitung spezialisiert und auch im Holzbau tätig ist, ist überschuldet und zahlungsunfähig.
Weiss mit 15 Mio Euro Passiva
Gemäß einer Aussendung des KSV1870 belaufen sich die Passiva auf etwa 15 Mio. Euro, während die Aktiva knapp 3 Mio. Euro betragen. Rund 360 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. Eine Fortführung des Familienunternehmens, das 1965 gegründet wurde, wird angestrebt. Bei Annahme des Sanierungsplans wird den Gläubigern eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten.
Pongauer Holzbetrieb mit 107 Mitarbeitenden
Die Weiss GmbH, die national und international tätig ist, beschäftigte zuletzt 107 Mitarbeitende und betreibt neben einem Showroom und der Zentrale in Flachau weitere Verkaufsstandorte in Österreich, darunter in Tamsweg und Zell am See in Salzburg, St. Valentin in Niederösterreich und Spittal an der Drau in Kärnten.
Insolvenz wegen Ukraine-Kriegs und Bau-Flaute
Als Ursachen für die Insolvenz werden mehrere Faktoren genannt, darunter unterbrochene Lieferketten aufgrund des Kriegs in der Ukraine, eine Flaute in der Baubranche und hohe Inflation. Zudem führte die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen (KIM)-Verordnung zu einem Nachfrageeinbruch beim Kauf von Wohnungen und Einfamilienhäusern. Die Investition in ein neues Hobelwerk erfolgte zu einem Zeitpunkt, als die Insolvenzursachen noch nicht absehbar waren.
(Quelle: salzburg24)

 
  




