In einem nicht näher genannten Chatraum lernte ein Pongauer seit Mai 2022 mehrere Userinnen kennen und kommunizierte später mit ihnen über andere soziale Medien. Die Frauen hätten den 20-Jährigen verleitet, intime Fotos zu schießen und ihnen zu schicken. Damit diese Bilder nicht an die Öffentlichkeit geraten, sollte der Mann dann Geld bezahlen, berichtet die Polizei am Montag in einer Aussendung.
Pongauer zahlt zwei Jahre an Erpresserinnen
Der Pongauer kam dieser Aufforderung nach und überwies zwei Jahre lang insgesamt 528 Mal Geld auf verschiedene Konten. Der 22-Jährige sei mit 22 unbekannten Frauen in Kontakt gestanden, so die Exekutive. Insgesamt verlor das Opfer über 60.000 Euro durch die sogenannte Sextortion, also Erpressung mit Nacktbildern.
Diese Tipps gibt die Salzburger Polizei zum Schutz vor Sextortion:
- Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen und Einladungen in sozialen Netzwerken von Ihnen völlig fremden Personen an. Blockieren oder ignorieren Sie Nachrichten von Fremden und melden Sie fragwürdige Anfragen dem Internetserviceprovider.
- Bedenken Sie, dass Sie in Videochats immer gefilmt werden können und passen Sie dem Ihre Handlungen an.
- Deaktivieren oder überkleben Sie Ihre Webcam immer, wenn Sie sie nicht verwenden.
- Sprechen Sie in Ihrem Umfeld über diese Erpressungsmethode, um Freunde, Bekannte und auch die Familie zu warnen.
- Halten Sie Ihre Social-Media-Konten privat.
- Teilen und veröffentlichen Sie Inhalte mit Bedacht. Je mehr Informationen Sie preisgeben, desto anfälliger sind Sie für Sextortion und andere Erpressungen.
- Seien Sie besonders vorsichtig, wenn jemand auf einer anderen Plattform als bisher kommunizieren möchte.
- Achten Sie auf Ihre Sicherheit im Internet. Verwenden Sie sichere und private Browser, die Ihre digitale Identität abschirmt und Ihre Online-Aktivitäten vor neugierigen Blicken verbergen.
- Verwenden Sie starke Passwörter, um Ihre persönlichen Daten zu schützen.
Was ist zu tun, wenn man von Sextortion betroffen ist?
- Gehen Sie nicht auf die Forderungen der Erpresser ein und zahlen Sie nicht.
- Brechen Sie den Kontakt zur Frau oder den Erpressern ab und löschen Sie sie aus Ihrer Freundesliste. Reagieren Sie auf keine Kontaktversuche.
- Falls die Erpresser Bild- oder Videomaterial veröffentlicht haben, wenden Sie sich an den Betreiber der Plattform und verlangen Sie die Löschung.
- Richten Sie einen Google-Alert mit Ihrem Namen ein. Dadurch werden Sie über neue Fotos und Videos, die in Ihrem Namen hochgeladen werden, informiert.
- Sichern Sie alle Beweise. Dazu zählen das Bild- oder Videomaterial, mit dem Sie erpresst werden, die Kontaktdaten der Chatpartnerin und der Erpresser, sämtliche Nachrichten, Angaben für Transaktionen und dergleichen.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
- Falls Sie bemerken, dass die Erpressung Sie zu sehr belastet, reden Sie mit einer Vertrauensperson über den Vorfall oder nehmen Sie psychologische Unterstützung in Anspruch.
(Quelle: salzburg24)