Die in Braunau am Inn geborene Rapperin Rebecca Wurzer alias Beccy-K hat es sich zur Aufgabe gemacht, der heimischen Hip-Hop-Szene eine Plattform zu bieten. Entstanden ist nach langer Vorarbeit der Sampler "Made in Austria", der am Freitag erscheint. 30 Songs von 38 Interpret:innen und 32 Produzent:innen aus ganz Österreich sowie Südtirol sind darauf vertreten.
"Made in Austria": Plattform für Hip-Hop-Artists
"Es ist das größte Hip-Hop-Projekt, das es jemals in Österreich und Südtirol gegeben hat", spricht Beccy-K im Interview mit SALZBURG24 am Dienstag über ihre "Herzensangelegenheit". Bei den auf dem Sampler vertretenen Künstler:innen handle es sich um aufstrebende Artists. "Wir wollen mit dem Projekt nicht bekannte Gesichter feiern, sondern der Musikszene in Österreich eine Plattform bieten", erklärt sie die Idee weiter.
"Jeder kocht sein eigenes Süppchen"
Beccy-K pendelt berufsbedingt oft nach Deutschland, die Idee zum Sampler kam der 30-Jährigen bei unserem Nachbarn. Hierzulande gebe es viele Künstlerinnen und Künstler, die gegenseitige Unterstützung sei aber noch ausbaufähig: "In Deutschland ist es so, dass sich die Künstler viel mehr gegenseitig supporten. In Österreich kocht jeder sein eigenes Süppchen."
Für den Sampler bewerben konnten sich die Musiker:innen bis 20. Dezember über eigene Landes-Playlists, die auf Spotify und Instagram zu finden sind. Gerade die "Salzburg Playlist" nimmt einen wichtigen Stellenwert ein. Auf den Weg gebracht wurde sie bereits im Jahr 2020 von Rapper G.Capella aus Karlsruhe, der damit den "Künstlern der östlichen Landesteile bis in den Flachgau" eine Plattform bieten wollte. Auf "Made in Austria" vertreten ist unter anderen der Salzburger Mick Shegga – ein Gründungsmitglied der SBG Hot Boys, die im Jahr 2006 mit dem Song "SBG Unsere Stadt" österreichweit für Aufsehen sorgten.
Immer mehr Frauen im Hip-Hop
Als Initiatorin ist Beccy-K selbst auch auf dem Sampler vertreten, sie steuert mit "Made in Austria" das Intro zur gleichnamigen Platte bei. Doch wie ist es als Frau in einer von Männern dominierten Rap-Welt? "Natürlich gibt es immer noch weit mehr Männer als Frauen in der Hip-Hop-Szene. In den letzten zehn Jahren aber gab es eine gute Entwicklung und nun greifen immer mehr Frauen zum Mikrofon", so die Musikerin.
Allerdings werde Frauen immer noch vorgeworfen, sie hätten es einfacher in der Hip-Hop-Welt. "Das stimmt nicht, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Zwischen Mann und Frau gibt es hier keinen Unterschied. Das Konzept ist einfach: Wer Musik abliefert, bekommt Anerkennung." Die Oberösterreicherin wolle als Pionierin und Inspiration für Künstlerinnen in Erscheinung treten. Gerade mit ihrer Bühnen-Performance will sie einen Schritt in Richtung einer diverseren und inklusiveren Zukunft des österreichischen Hip-Hops setzen.
Live-Performance vor Bundesliga-Matches?
Von der Vielfalt der heimischen Hip-Hop-Szene können sich Interessiert dann ab Freitag auf allen gängigen Streaming-Plattformen überzeugen. Im Sommer ist zudem eine Live-Show mit allen am Sampler vertretenen Artists geplant, eine genaue Location oder Datum konnte Beccy-K noch nicht nennen. Das Management der Musikerin sei zudem in Kontakt mit mehreren Bundesliga-Vereinen: Geplant ist, ihren Intro-Song "Made in Austria" vor Matchbeginn in den Spielstätten zu performen.
(Quelle: salzburg24)