Salzburg

Rehrlplatz: ICOMOS gegen gelpantes Projekt

Veröffentlicht: 18. Dezember 2012 18:05 Uhr
ICOMOS-Experten bleiben bei ihrer Kritik am Cassco-Projekt am Rehrlplatz. Luxuswohnbau passe nicht zu den umliegenden Gebäuden. Kritik kommt auch seitens der Stadt-ÖVP.
Oliver Klamminger

Das Luxuswohnbau-Projekt des Bauträgers Cassco passt nicht zum Rehrlplatz und ist eine Gefährdung des Weltkulturerbes, so zumindest schildert das die Stadt-ÖVP in einer Aussendung am Dienstag. „Auf was, bitteschön, wartet der Bürgermeister jetzt noch?“ fragt sich ÖVP-Klubobmann Christoph Fuchs. „Wie viele negative Urteile von ICOMOS braucht es, bis Bgm. Schaden endlich die Reißleine zieht und das Projekt versenkt?“ versteht Fuchs nicht, wie der Bürgermeister nach der vernichtenden Kritik der Weltkulturerbe-Hüter einfach zur Tagesordnung übergehen kann. „Mir ist schon bewusst, dass der Bürgermeister ein definitives Urteil in dieser Causa vor der Gemeinderatswahl 2014 so dringend braucht wie einen Kropf, aber diese parteitaktische Spielchen auf dem Rücken der Salzburger Bevölkerung haben sich die Bürgerinitiativen und ihre tausenden Unterstützer nicht verdient“, betont KO Fuchs. „Sich hinzustellen und zu behaupten: „Warten wir noch ein bisschen, damit wir mit der UNESCO auf der sicheren Seite sind“ – das verlangt schon eine gehörige Portion Chuzpe“, kritisiert der ÖVP-Klubchef.

"Realiltätsverweigerung"

Realitätsverweigerung attestiert Fuchs auch dem Planungsstadtrat: „Für StR Padutsch ist das nun schon drittmalige negative Gutachten noch immer „zu generell und unverbindlich“. Aber für ihn ist ICOMOS Österreich ja auch irgendein kleiner Bienenzüchterverein. Dies zeigt sich etwa darin, dass der Stadtrat ICOMOS keine Informationen zu laufenden Bauvorhaben übermittelt und sich abschätzig über die Arbeit von ICOMOS in der Öffentlichkeit äußert“, kritisiert KO Fuchs.

Rehrlplatz: Fuchs teilt ICOMOS-Kritik

Wenig verwunderlich für Fuchs ist auch die Kritik von ICOMOS an der in Salzburg gängigen Praxis, Mitglieder der Sachverständigenkommission in der Wettbewerbsjury über ein Projekt mitentscheiden zu lassen. „Es passt einfach nicht zusammen, dass die SVK über die Altstadtverträglichkeit eines Projektes entscheiden muss, und zuvor werden einige Mitglieder als Jurymitglieder vom Auslober fürstlich entlohnt. Gerade auf einem so sensiblen Gebiet wie der Altstadterhaltung braucht es klare Trennlinien, um die Unabhängigkeit der SVK zu gewährleisten und gar nicht erst irgendwelche Mutmaßungen aufkommen zu lassen“, betont KO Fuchs, der weiters klar stellt: „Juristisch ist die derzeit geübte Praxis sicher nicht gedeckt“, so Fuchs abschließend.

(Quelle: salzburg24)

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