Der Salzburger Landesrechnungshof ortete zuletzt ein Buchhaltungschaos in der Verkehrssparte des Energieversorgers. Laut dem städtischen Kontrollamt gibt es dazu einen Investitionsstau bei der Obus-Sparte der Salzburg AG von rund 240 Millionen Euro, die in den kommenden zehn Jahren investiert werden müssten.
Salzburg AG: Keine Hinweise auf Verstöße
Nach immer lauter werdender Kritik hat die Salzburg AG eine Sondersitzung des Aufsichtsrat einberufen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die "kritischen Hinweise" aus den Berichten des Landesrechnungshofes und des Kontrollamtes "werden von der Salzburg AG sehr ernst genommen, daraus werden intern Ableitungen getroffen", heißt es in einer Aussendung.
Zusätzlich hat die Salzburg AG die Wirtschaftsprüfer KPMG mit einer umfangreichen Prüfung beauftragt. Zwar sei die Prüfung derzeit noch im Gange, dennoch könne das Unternehmen jetzt Stellung nehmen: "Bei dieser Prüfung, die insbesondere die Hinweise des Kontrollamtes zu den Buchungen betrifft, sind bis dato keine Hinweise auf Verstöße gegen die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung oder nicht nachvollziehbare Vorgänge festgestellt worden", heißt es im Wortlaut. Außerdem "liegt demnach auch kein 'Buchhaltungschaos' vor. Die untersuchten Geschäftsvorfälle sind nachvollziehbar und transparent im Rechnungswesen abgebildet."
Gespräche mit Landesrechnungshof und Kontrollamt
Um die angesprochenen Kritikpunkte nachvollziehen zu können, bittet die Salzburg AG die Prüfenden des Landesrechnungshofes und des Kontrollamtes um weiterführende Gespräche, heißt es weiter in der Aussendung.
Wegen offener Fragen zum öffentlichen Verkehr in der Stadt Salzburg, die durch den Prüfbericht des städtischen Kontrollamts aufgekommen waren, forderten Grüne und SPÖ Ende März einen Sonderaufsichtsrat für die Salzburg AG. Das Unternehmen solle bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung ihren Geschäftsbericht vorlegen. Dass die Salzburg AG den Jahresabschlussbericht noch vor der Wahl veröffentlichen soll, findet auch die FPÖ.
Das letzte Wort in dieser Causa ist längst nicht gesprochen.
(Quelle: salzburg24)