Rechtsstreit vom Tisch

Salzburg AG zahlt Millionen an Kund:innen zurück

Veröffentlicht: 08. September 2023 11:52 Uhr
Salzburg AG und Arbeiterkammer konnten nach Gesprächen nun eine Einigung erzielen: Ein rund 140 Millionen Euro umfassendes Paket soll Entlastung für Strom-Kund:innen der Salzburg AG bringen, bis zu 500 Euro gibt es zurück. Damit konnte eine drohende Klage seitens der AK abgewendet werden.

Mit den vergangenen Strompreiserhöhungen der Salzburg AG drohte die Arbeiterkammer (AK) mit einer Klage. Nach intensiven Gesprächen konnte man sich nun auf einen Vergleich einigen. Bei einem Pressegespräch Freitagvormittag stellten AK-Präsident Peter Eder und der Vorstandssprecher der Salzburg AG, Michael Baminger, ein drei Punkte umfassendes Paket vor, das Entlastung für die Salzburgerinnen und Salzburger bringen soll.

SalzburgAG_Strompreis_20230908_Leopold_1.jpg Salzburg AG/Leopold
AK Salzburg und Salzburg AG einigen sich auf Entlastung in Millionenhöhe: V.l.n.r.: Michael Baminger, Vorstandssprecher Salzburg AG, Peter Eder, AK Präsident Salzburg.

Die Kund:innen der Salzburg AG sollen noch heuer bis zu 500 Euro zurückbekommen. Davon sollen besonders jene Menschen profitieren, bei denen die Strompreisbremse nicht den vollen Verbrauch abgedeckt hat. Die Pauschalbeträge sind nach Verbrauch gestaffelt, die Rückzahlung soll – sofern eine Bankverbindung hinterlegt ist – automatisch erfolgen. Andernfalls soll eine Aufforderung an die Kund:innen ergehen. Die Salzburg AG spricht von einer Gesamt-Auszahlungssumme von 17 Millionen Euro. Und so ist die Aufteilung:

  • Kund:innen mit einem Haushaltsstrom-Verbrauch von 2.901 bis 4.000 kWh jährlich erhalten pauschal 100 Euro.
  • Von 4.001 kWh bis 6.000 kWh gibt es 130 Euro und bei einem Verbrauch von über 6.000 kWh jährlich 170 Euro.
  • Geld zurück gibt es auch beim Heizstrom (150 Euro bei 2.901 bis 5.000 kWh; 300 Euro bei 5.001 bis 10.000 kWh; 500 Euro bei mehr als 10.000 kWh)
  • Bei Warmwasserboiler-Zählern (100 Euro bei 2.901 bis 5.000 kWh; 250 Euro bei über 5.001 kWh).

PV-Anlage-Projekt geht in Umsetzung

Ein weiterer Punkt betrifft eine geplante Photovoltaik-Anlage der Salzburg AG, zu der die AK 2 Mio. Euro zusteuern soll. Dieses Projekt werde in den nächsten Jahren umgesetzt, nach einer geeigneten Fläche werde gerade gesucht. Der damit produzierte Strom soll ab Inbetriebnahme für zehn Jahre zu den Gestehungskosten an einkommensschwache Haushalte geliefert werden.

Salzburg AG gewährt 30 Stromfreitage pro Jahr

Dritter Punkt im gemeinsamen Paket sieht bis zu 30 Stromfreitage im Jahr vor. Damit werde eine weitere Entlastung von rund 20 Millionen Euro erzielt. In Kombination mit der bereits erarbeiteten Strompreissenkung ergibt sich eine Entlastung von mehr als 140 Millionen Euro für die Privatkund:innen der Salzburg AG.

 

Die Gespräche zwischen Salzburg AG und AK seien lösungsorientiert verlaufen, wie Michael Baminger und Peter Eder bei der Pressekonferenz betonten. "Wir haben das geschafft zu tun, was man erwartet, nämlich in konstruktiven Gesprächen zu konstruktiven Ergebnissen zu kommen", so AK-Präsident Peter Eder. Auch, wenn die drohende Klage immer wie "ein Damoklesschwert über den Gesprächen hing". Ähnlicher Ansicht ist Salzburg-AG-Chef Michael Baminger: "Wir haben es geschafft, eine durchwegs schwierige Situation lösungsorientiert zu bereinigen."

Nach der großen Versöhnung sei die Salzburg AG nun gut für die Zukunft aufgestellt. Das sei laut Baminger auch wichtig, denn mit der anstehenden Energiewende gebe es noch viel zu tun.

SPÖ-Chef Egger über Entlastungspaket erfreut

Erfreut über das heute präsentierte Entlastungspaket von Salzburg AG und Arbeiterkammer zeigt sich der Salzburger SPÖ-Chef David Egger: "Weil die Landesregierung bei der Entwicklung der Strompreise nur zuschaute, wurde AK-Chef Eder aktiv und setzte auf Verhandlungen mit dem Landesenergieversorger. Salzburg-AG-Chef Baminger und AK-Chef Eder haben ein gutes Ergebnis erzielt."

(Quelle: salzburg24)

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