Platz 42 im Europa-Vergleich

Salzburg hat sauberste Luft der Landeshauptstädte

Die Luftgütemess-Station des Landes am Rudolfsplatz liefert wichtige Messdaten zur Luftqualität in der Stadt Salzburg.
Veröffentlicht: 24. April 2023 12:09 Uhr
Schlechte Luft gefährdet die Gesundheit. Insgesamt starben 2020 in der EU fast 240.000 Menschen durch Feinstaub. Im Vergleich mit 375 anderen europäischer Städte landet die Luftqualität Salzburgs auf Platz 42. Österreichweit hat die Landeshauptstadt die sauberste Luft.
SALZBURG24 (alb)

Die hohe Luftverschmutzung mit Schadstoffen wie Feinstaub führt einer Schätzung zufolge in Europa jedes Jahr zum vorzeitigen Tod von mehr als 1.200 Kindern und Jugendlichen. Außerdem steigert sie für Heranwachsende das Risiko für Krankheiten im weiteren Lebensverlauf erheblich, wie aus am Montag vorgestellten Berichten der Europäischen Umweltagentur (EEA) hervorgeht. Luftverschmutzung führt Fachleuten zufolge unter anderem zu mehr gefährlichen Asthmaanfällen.

Salzburg erzielt österreichweit besten Wert

Mancherorts weit im Süden und im Norden des Kontinents gibt es auch Lichtblicke: Die Städte mit der saubersten Luft in Europa sind gemessen an der Feinstaubbelastung Faro in Portugal sowie Umeå und Uppsala in Schweden, wie aus den jüngsten Vergleichswerten von 375 europäischen Städten hervorgeht. Es folgen Funchal (Portugal), Tallinn (Estland), Tampere (Finnland) und Reykjavik (Island). Die besten Werte unter den österreichischen Städten erzielen Salzburg (Rang 42) und Innsbruck (49), die schlechtesten Linz (229) und Graz (278). Wien liegt an 164., Klagenfurt an 176. Stelle.

Salzburg ist Landeshauptstadt mit bester Luft

Tief Luft holen fällt in der Stadt Salzburg leicht. Die Mozartstadt hat von allen österreichischen Landeshauptstädten die beste Luftqualität. Auch international kann sich das Ergebnis sehen lassen.

Luftverschmutzung gefährdet kindliche Gesundheit

Es müsse mehr für den Schutz der kindlichen Gesundheit vor den negativen Folgen der Luftverschmutzung getan werden, erklärte die EEA. Trotz Verbesserungen in den vergangenen Jahren liege die Belastung mit verschiedenen Schadstoffen in vielen Ländern weiter hartnäckig über den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerten, besonders in Mittelosteuropa und Italien. Hauptgrund der dortigen Feinstaubbelastung sei die Verbrennung fester Brennstoffe wie Kohle beim Heizen und in der Industrie.

Neben den Werten beim Feinstaub seien etwa auch die bei Ozon und Stickstoffdioxid nach wie vor zu hoch, so die Umweltagentur. Kinder und Jugendliche seien besonders anfällig, weil sich ihre Organe und ihr Immunsystem noch in der Entwicklung befänden. Alle Europäerinnen und Europäer müssten vor schlechter Luft geschützt werden - vor allem aber die Kinder, forderte EEA-Exekutivdirektor Hans Bruyninckx. Maßnahmen auf EU-, nationaler und lokaler Ebene müssten dringend weiter verstärkt werden, "um unsere Kinder zu schützen, die sich nicht selbst schützen können". Bis zu wirklich sauberer Luft sei es noch ein weiter Weg.

Schlechte Luft sorgt für vorzeitige Todesfälle

Derzeit verursacht die Luftverschmutzung nach EEA-Schätzungen jährlich über 1.200 vorzeitige Todesfälle unter Minderjährigen in den 32 Mitgliedstaaten - dazu zählen neben den 27 EU-Ländern die Schweiz, Norwegen, Island, Liechtenstein und die Türkei. Obwohl die Zahl in dieser Altersgruppe verglichen mit der in der Gesamtbevölkerung relativ niedrig sei, stellten Todesfälle im frühen Lebensalter ein verlorenes Zukunftspotenzial dar.

Warum Luftverschmutzung Kindern mehr schadet als Erwachsenen

"Wir können Kinder nicht wie kleine Erwachsene betrachten, wenn es um Umweltrisiken und Luftverschmutzung geht", sagte der EEA-Experte Gerardo Sanchez. Sie hätten unter anderem eine höhere Atemfrequenz, atmeten mehr durch den Mund, befänden sich näher am Boden und hätten ein geringeres Gewicht. Ihre Biologie sei anders, aber auch die Art und Weise, wie sie Luftverschmutzung ausgesetzt seien. Dies könne potenziell sehr schwerwiegende Gesundheitsfolgen haben, darunter eine herabgesetzte Lungenfunktion, Asthma und Allergien.

Um Kinder besser zu schützen, sei es am wichtigsten, die Luftverschmutzung an der Quelle - also im Verkehr, in der Industrie und beim Heizen - zu reduzieren, sagte Sanchez. Eine gute Maßnahme sei auch, sich auf eine Verbesserung der Luftqualität rund um Schulen und Kindergärten zu konzentrieren, etwa durch mehr Grünflächen.

240.000 Todesfälle durch Feinstaub

Dazu, wie viele vorzeitige Todesfälle insgesamt auf die Luftverschmutzung zurückgehen, veröffentlicht die EEA in der Regel jeweils im Herbst eine neue Schätzung. Zuletzt waren es in Hinblick auf Zahlen des Jahres 2020 in der EU knapp 240.000 allein durch Feinstaub. Weltweit sterben nach WHO-Angaben jährlich rund sieben Millionen Menschen vorzeitig infolge von Luftverschmutzung.

Schlechte Luft: 240.000 vorzeitige Tode in der EU

240.000 Menschen sind im Jahr 2020 durch die Feinstaubbelastung in der Luft vorzeitig gestorben. Menschen, die in Städten Leben, seien dabei besonders gefährdet.

Probleme mit zu hohen Schadstoffwerten gibt es dabei oft vor allem in den Städten. In den EU-Staaten mussten im analysierten Jahr 2021 mehr als 90 Prozent der Stadtbevölkerung mit Werten an Feinstaub (PM2.5), Ozon (O3) und Stickstoffdioxid (NO2) leben, die über den WHO-Empfehlungen lagen. Gerade Feinstaub der Größenkategorie PM2.5 (Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer) gilt als schädlich und Verursacher von Schlaganfällen, Krebs und Atemwegserkrankungen. Die WHO-Richtwerte sind deutlich strenger gefasst als die Grenzwerte der EU.

(Quelle: apa)

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