Die angespannte Budget- und Personalsituation im Gesundheitsbereich stand am Freitag im Fokus der Konferenz der Landesgesundheitsreferentinnen und -referenten in Salzburg. "Wir kämpfen an allen Ebenen mit dem Budgetdruck und der demografischen Entwicklung", so Salzburgs ressortzuständige Landesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) in einer Aussendung des Landes. Gleichzeitig wolle man die Versorgung aber verbessern.
Bessere Versorgung für Kinder und ME/CFS-Erkrankte
Gutschi schlägt etwa eine Reform des Schularztwesens sowie die Einfürhung von "Schoolnurses" vor, um die medizinische Versorgung von Kindern zu verbessern. Auch die Weiterentwicklung des Mutter-Eltern-Kind-Passes in Verbindung mit einer einheitlichen elektronischen Dokumentation auf Landes- und Bundesebene sei besprochen wurden.
Ein weiterer Punkt der Konferenz sei die Versorgung von ME/CFS-Betroffenen gewesen. Man wolle österreichweite Maßnahmen setzen: "Hier braucht es einen niederschwelligen und aufsuchenden Zugang, denn viele Menschen können das Bett nicht verlassen", so Gutschi. Unabhängig vom Nationalen Aktionsplan könnte es in einzelnen Bundesländern schon früher erste Anlaufstellen für ME/CFS-Patienten und ihre Angehörigen geben. In Salzburg solle eine Art auf PAIS spezialisierte Primärversorgungseinheit (PVE) noch vor dem Sommer, spätestens aber im Herbst den Betrieb aufnehmen.
Die Ärztekammer in Salzburg arbeite parallel daran, die niedergelassenen Ärzt:innen zu schulen. "Damit wollen wir verhindern, dass Betroffene eventuell nicht richtig verstanden werden oder in das psychische Eck gestellt werden." Bei Long Covid oder ME/CFS sei es besonders wichtig, dass die Menschen nicht von einer zur anderen Stelle geschickt werden.
Terminvergabe über 1450 soll möglich werden
Obwohl das österreichische Gesundheitssystem im Europa-Vergleich ein gutes sei, gebe es viel Unzufriedenheit. "Wir müssen die Menschen besser durchs System führen und die Ressourcen richtig einsetzen", meint Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig. Dazu gehöre ein gutes Patientenlenksystem wie 1450. "Dieses Instrument wollen und müssen wir ausbauen."In Zukunft sollen auch Terminvereinbarungen über die Gesundheitshotline möglich sein.
Einheitlicher Leistungskatalog
Darüber hinaus fordert die Konferenz der Gesundheitsreferentinnen und -referenten eine langfristige Finanzierung von Vorsorgeleistungen der Sozialversicherungen und einen bundesweit einheitlichen Leistungskatalog. "Kein Österreicher und keine Österreicherin versteht, dass es in Salzburg andere Leistungen gibt als in Niederösterreich", kritisiert ie Staatssekretärin. Der Katalog müsse entrümpelt werden, wenn etwas nicht mehr zeitgemäß ist, aber auch neue Leistungen bieten.
Im Oktober 2025 wird die nächste Konferenz der Landesgesundheitsreferent:innen in Graz stattfinden.
(Quelle: salzburg24)