Derselben Ansicht ist auch die Präsidentin der österreichischen Apothekerkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr: Die Apotheken stünden "sofort parat“, um bei der Impfung zu helfen, gab sie am Wochenende gegenüber der APA an. Auch andere Länder wie etwa Frankreich, Großbritannien und Italien verfolgen diese Strategie. Vom Gesundheitsministerium gab es jedoch bereits eine Absage: "Für die aktuellen Phasen der Corona-Schutzimpfung ist ein breites Impfangebot direkt in Apotheken nicht angedacht."
Salzburger Apotheker bereit
Salzburgs Apotheken seien jedenfalls bereit, ihren Beitrag zur Impfkampagne zu leisten, wie Lanner mitteilt: "Zurzeit läuft alles sehr schleppend, darum ist unser Angebot sehr sinnvoll." Sie seien bestens darauf vorbereitet. Trotzdem seien nicht alle Apotheken gleich geeignet.
Eine Frage der Kapazität
"In allen Apotheken ist eine Impfung gar nicht möglich, die Räumlichkeiten sind entscheidend", erklärt Lanner. Wegen des Beratungsgespräches und der Impfung müsse der Raum von der Filiale abgetrennt sein. "Es muss eine Sitz- und Liegemöglichkeit geben, falls es zu Komplikationen oder Nachwirkungen kommt." Obwohl die Bereitschaft der Apotheken groß sei, können Filialen ohne zusätzlichen Raum, keine Impfungen anbieten.
Wer darf impfen?
Nicht nur die Räumlichkeiten sind ausschlaggebend, sondern die Apotheker brauchen auch eine entsprechende Ausbildung. "Ich habe selbst auch die Ausbildung in der Schweiz gemacht", schildert Lanner. Das österreichische Rote Kreuz habe diesen Stein ins Rollen gebracht und alles organisiert. "Dort lernt man die richtige Stichtechnik, Notfallmaßnahmen, also wie man mit möglichen Komplikationen umgehen muss und die Durchführung eines Beratungsgespräches."

Menschen wenden sich an Apotheken
Generell seien die Apotheken die erste Anlaufstelle für Fragen der Menschen rund um das Thema Corona. Beratungsgespräche für Impfungen zählen laut Lanner zum Tagesgeschäft. Die Mitarbeiter seien mit diesen Themen bestens vertraut.
"Gehört mehr denn je in die Hände der Profis"
Harsche Kritik am Vorhaben der Apotheker kommt von der österreichischen Ärztekammer: "Impfen gehört mehr denn je in die Hände von Profis. Apothekerinnen und Apotheker haben eine wichtige Kernaufgabe als Partner der Ärzteschaft bei der Bereitstellung der von Ärztin oder Arzt verschriebenen Medikamente – darauf sollten sie sich konzentrieren." Bereits Anfang November 2020 hatte der damalige Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) den Apotheken eine Absage erteilt: "Impfen ist eine ärztliche Tätigkeit."
(Quelle: salzburg24)