Die Einführung von PROP mit den damit einhergehenden Maßnahmen und Entscheidungen wird von den Ländern organisiert und finanziert. Neben Salzburg nutzen Teile der Bundesländer Wien und Burgenland und die Krankenhäuser der Barmherzigen Brüder das EDV-Tool aus Salzburg schon jetzt.
PROP bringt Erleichterung für Patienten
"Mit PROP kann künftig österreichweit möglich sein, was in Salzburg schon seit Anfang 2008 Standard ist: Befunde vor geplanten operativen Eingriffen, beispielsweise von Labor- oder EKG-Untersuchungen, Lungenröntgen oder Computertomograph-Untersuchungen werden nicht mehr doppelt und dreifach durchgeführt. Es werden nur noch jene erledigt, die für die Operation unbedingt notwendig sind, weil einerseits bereits existierende Befunde von Ärzten aus dem niedergelassenen Bereich und aus Krankenhäusern verwendet werden und somit Doppelbefundungen vermieden und andererseits die Notwendigkeit der Untersuchungen noch individueller auf den jeweiligen Patienten abgestimmt werden", erklärte Gesundheitsreferent LH-Stv. Walter Steidl am Freitag. "Damit erhöht sich die Qualität für die Patientinnen und Patienten - diese ersparen sich Wege und müssen Untersuchungen nicht mehrfach über sich ergehen lassen - und die Ausgaben im Gesundheitswesen werden gedämpft."
Ersparnis von 30 Millionen Euro möglich
Eine Studie der PMU Salzburg hat ergeben, dass bei einer österreichweiten Verwendung von PROP ein Kosten-Einsparungspotenzial zwischen zehn und 30 Millionen Euro pro Jahr möglich wäre. Anders ausgedrückt könnten pro Patient und Untersuchung zwischen 20 Euro und 30 Euro eingespart werden.
Die Sozialversicherungen sparen durch PROP laut PMU-Studie in Salzburg rund 70 Prozent der Laborkosten und rund 80 Prozent der Kosten bei Lungenröntgen ein.
FH Urstein entwickelte Software
Den Anfang genommen hat PROP an der FH Urstein. Dort entwickelten Experten die Basis-Software für Salzburg und die jetzige Grundlage für eine bundesweite Ausrollung. PROP wurde in Salzburg in enger Kooperation zwischen Land, der Sozialversicherung, der FH Urstein, der Ärztekammer und den SALK entwickelt. Federführend dabei mitgewirkt haben FH-Prof. Univ.-Doz. Dr. Karl Entacher (FH Salzburg), OA Dr. Gerhard Fritsch (SALK), Dr. Vinzenz Huber (BVA) und Dr. Beate Stolzlechner (Land Salzburg, Abteilung 9).
Anwendung finden kann PROP in Salzburg bei etwa 30.000 elektiven, also geplanten Operationen und österreichweit bei rund 800.000 elektiven Operationen.
(Quelle: salzburg24)