Der Flughafen Salzburg hat am Dienstag seine Geschäftszahlen für 2024 vorgelegt. Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 81 Mio. Euro, der Gewinn vor Steuern von 2,9 auf 8,1 Mio. Euro. "Vom Ergebnis her bewegen wir uns fast wieder auf dem Niveau von vor Corona", sagte Geschäftsführerin Bettina Ganghofer in einer Pressekonferenz. Geschuldet sei das Plus einem Zuwachs an Passagieren – und den angesichts des anstehenden Terminal-Neubaus stark zurückgefahrenen Instandhaltungskosten.
Guter Winter und "hervorragende Sommersaison"
Insgesamt wurden am Flughafen Salzburg im Vorjahr 1.787.169 Fluggäste abgefertigt – ein Plus von 10,7 Prozent. Damit wurde quasi das Vor-Corona-Bemessungsjahr 2018 erreicht. Damals wurden umgerechnet 57.000 Fluggäste mehr verzeichnet. 2019 gilt für Salzburg nicht als Normaljahr, weil damals die Start- und Landepiste wegen der Generalsanierung fünf Wochen komplett gesperrt war.
"Letztes Jahr war ein sehr erfreuliches Jahr. Wir hatten eine gute Wintersaison und eine hervorragende Sommersaison", betonte Ganghofer. Die Anstrengungen, Ganzjahresverbindungen nach Salzburg zu bringen, würden sich bezahlt machen. Beim Geschäftsreiseverkehr hinke man jedoch noch etwas dem Vorkrisen-Niveau hinterher. Im Jahr 2024 wurden mehr als acht Millionen Euro investiert, unter anderem in die Terminalentwicklung (ca. 1,2 Millionen Euro), ein Kehrblasgerät mit Lkw, einen Aufsauger für Enteisungsmittel, ein IT-Datenzentrum, die Feuerwehr, die Gepäckförderanlage und das Einreise-/Ausreisesystem.
Warum sich der Baubeginn der Terminal-Landschaft verschiebt
Allgemein steht der Flughafen vor großen Ausgaben. Insgesamt 315 Mio. Euro sollen in den kommenden 15 Jahren investiert werden, wobei ein Drittel auf den Neubau der Terminal-Landschaft fällt. Der Baubeginn für das Großprojekt werde sich aber "wegen gesetzlicher Unabwägbarkeiten" um ein Jahr auf 2027 verschieben, wie Ganghofer betonte. Konkret geht es um die neue, noch nicht vorliegende Deponie-Verordnung des Bundes – und darin ganz speziell um den Umgang mit durch PFAS – eine Gruppe von Industriechemikalien – kontaminiertes Erdreich. "Uns fehlt die gesetzliche Grundlage für die Entsorgung von verunreinigtem Aushub. Wir warten darum zu, um kein Risiko einer Bauunterbrechung in Kauf nehmen zu müssen."
2018 wurde bei Messungen festgestellt, dass am Flughafen Salzburg über Jahrzehnte giftige Löschmittel der Flughafenfeuerwehr im Grundwasser versickert sind und dadurch auch das Erdreich belasten. Ganghofer zeigte sich heute optimistisch, auch ohne Vorliegen der entsprechenden Verordnung spätestens 2027 mit dem Bau zu beginnen. Im Falle des Falles würde am Flughafenareal ein Zwischenlager für den Erdaushub angelegt werden.
Der Hintergrund der Umbaupläne: Die Terminal-Landschaft des Salzburger Flughafens – mit dem Basisgebäude aus dem Jahre 1966 – ist baulich, technisch und in Bezug auf behördliche Vorgaben am Ende seines Lebenszyklus angekommen.
Flugplan für den Sommer
Das Sommerflugprogramm bleibt vielfältig, betont der Flughafen. Im Sommerflugplan des Salzburger Flughafens werden neben den beliebten Zielen rund ums Mittelmeer wie Palma de Mallorca, Ibiza, Sardinien und Korsika erstmals auch Barcelona (Eurowings) und Alicante (Ryanair) angeflogen. Das Angebot umfasst zudem klassische Urlaubsdestinationen in Ägypten (Hurghada), Bulgarien (Burgas), auf mehreren griechischen Inseln (Karpathos, Korfu, Kos, Kreta, Rhodos, Zakynthos), in der Türkei (Antalya), Tunesien (Monastir), Zypern (Larnaka) und Süditalien (Lamezia Terme).
Wie wird das Geschäftsjahr 2025?
Der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2025 sei gut, betonte die Geschäftsführerin. Auch wenn man wegen der späten Ostern und der wenig üppigen Schneelage etwas schwächer gestartet sei als erwartet. Zudem würde der unerwartete Wegfall der drei Salzburg-Verbindungen der Billigfluglinie WIZZ die Zahlen im ersten Quartal belasten. "Dafür entwickelt sich die Zwischensaison und die Hauptsaison im Sommer besser", sagte Ganghofer. 2025 werde man wohl ebenfalls mit rund 1,8 Mio. Flugpassagieren bilanzieren.
(Quelle: apa)