Salzburg

Salzburger Grüne "casten" Aufsichtsräte für Landesgesellschaften

Interessierte sind darum eingeladen, bis zum 14. August Kandidaten für die Ämter vorzuschlagen - natürlich auch sich selbst.
Veröffentlicht: 26. Juli 2013 12:51 Uhr
Insgesamt 92 Aufsichtsräte sind in den 33 Landesgesellschaften neu zu bestellen. Die Salzburger Grünen setzten bei ihrer Suche auf unkonventionelle Wege.
Lilli Zeilinger

Der Flughafen und die Landeskliniken, die Stadiongesellschaft und die Osterfestspiele GmbH, die Tierkörperverwertung und der Salzburger Zoo. Dem Land Salzburg gehören - zum Teil oder zur Gänze - insgesamt 33 Gesellschaften, in denen nach dem Regierungswechsel im Juni die Kontrollgremien neu zu besetzen sind. Die Salzburger Grünen beschreiten dabei sehr unkonventionelle Wege: Sie setzten bei der Suche nach bestmöglich geeigneten Kandidaten auf die Unterstützung der Bevölkerung - und starten ab Montag auf ihrer Homepage einen Entscheidungsfindungsprozess.

„Nicht unbedingt parteipolitisch besetzen"

Insgesamt 92 Aufsichtsräte sind in den 33 Gesellschaften neu zu bestellen, 32 davon fallen an die Grünen. "Wir wollen diese Posten - auch im Sinne der Transparenz - mit bestmöglich geeigneten Kandidaten und nicht unbedingt parteipolitisch besetzten", so Grünen-Klubchef Cyriak Schwaighofer bei einer Pressekonferenz am Freitag. Zahlreiche Fälle aus der Vergangenheit, etwa der Finanzskandal, der Olympia-Untersuchungsausschuss oder der Osterfestspiel-Skandal, hätten gezeigt, dass die Aufgabe eines Kontrollorgans mit hoher Verantwortung verbunden sei.

Kandidatenvorschläge bis 14. August

Interessierte sind darum eingeladen, bis zum 14. August Kandidaten für die Ämter vorzuschlagen - natürlich auch sich selbst. Die eingelangten Nennungen sollen in der Folge gesichtet und von einer Kommission mehreren zentralen Kriterien unterzogen werden. Kandidaten sollen etwa nicht nur die fachliche Kompetenz für das Betätigungsfeld der jeweiligen Landesgesellschaft mitbringen, sondern auch über Bilanz- und Buchhaltungs-Kenntnisse verfügen und ausreichend Zeit haben, um sich intensiv mit der Materie zu befassen.

Ein gewisses Maß an Altruismus dürfte dabei auch nicht fehl am Platz sein: Denn für die Kontrolltätigkeit gibt es zum Teil gar keine oder oft nur geringe Entschädigungen, etwa in der Höhe von 500 Euro brutto im Jahr.

Frauenquote von mindestens 50 Prozent

Laut Schwaighofer wird bei den grünen Aufsichtsräten eine Frauenquote von mindestens 50 Prozent gelten. Er könne sich zudem vorstellen, dass auch nach dem Ausscheiden der SPÖ aus der Regierung "rote" Aufsichtsräte im Amt bleiben. "Wenn sie einen guten Job machen, sehe ich keinen Grund, das alle Posten neu zu besetzen sind."

Eine Einschränkung gilt allerdings: Einige Aufsichtsratsposten in zentralen Landesunternehmen wurden bereits an grüne Regierungsmitglieder vergeben. So sitzt Sportlandesrätin Martina Berthold in der Stadiongesellschaft oder LHStv. Astrid Rössler in den Kontrollgremien des Landesenergieversorgers Salzburg AG oder der Baulandsicherungsgesellschaft Landinvest. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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