Innovation trotz Wirtschaftsflaute

Neuartige Kehrmaschine beschert Halleiner Firma Salzburger Handwerkspreis

Mit dem ersten Platz wurde heuer die Trilety GmbH in Hallein für eine völlig neu entwickelte Hydrostat-Kehrmaschine ausgezeichnet.
Veröffentlicht: 07. Oktober 2025 15:09 Uhr
Während die Auftragsbücher vieler heimischer Handwerksbetriebe dünner werden, zeigt der Salzburger Handwerkspreis, welches kreative und technische Potenzial in der Branche steckt. Die begehrte Auszeichnung sicherte sich heuer das Halleiner Unternehmen Trilety. Bei der 35. Preisverleihung im Haus für Mozart werden am Samstag jene Betriebe ausgezeichnet, die trotz Konjunkturflaute mit Innovation und Präzision überzeugen.

Viele Salzburger Handwerksbetriebe spüren derzeit die schwächelnde Konjunktur – die Auftragsbücher werden dünner und Investitionen verschoben. Beim 35. Salzburger Handwerkspreis der Wirtschaftskammer (WKS) zeigt sich am Samstagabend im Haus für Mozart dennoch, welches kreative und technische Potenzial in der Branche steckt. Ausgezeichnet werden Betriebe, die mit Innovation und Präzision überzeugen – trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen.

"Der Salzburger Handwerkspreis ist einer der renommiertesten Wirtschaftspreise des Landes und zeigt Jahr für Jahr, zu welch meisterlichen, kreativen und innovativen Leistungen Salzburgs Gewerbe- und Handwerksbetriebe fähig sind", sagte Spartenobmann Bernhard Seidl bei einem Medientermin am Dienstag in Hallein (Tennengau). Die Bandbreite der eingereichten Arbeiten reichte von technisch anspruchsvollen Neubauten über Restaurierungen bis hin zu Neuentwicklungen. Als Grundlage für diese Qualität nannte Seidl das duale Ausbildungssystem: "Es ist weltweit anerkannt – und unser großer Schatz, den es zu erhalten gilt."

Erster Platz für Trilety aus Hallein

Die WKS vergibt den Preis in mehreren Kategorien. Heuer wurden erneut Projekte prämiert, die die Jury durch technische Raffinesse und handwerkliche Präzision überzeugt hätten.

Den ersten Platz holte sich die Trilety GmbH aus Hallein (Tennengau) mit einer neu entwickelten Hydrostat-Kehrmaschine, bei der der gesamte Fahrantrieb in das Trägerfahrzeug integriert wurde – eine technische Besonderheit, die stufenlose Kraftübertragung und flexiblere Nutzung ermögliche.

Platz zwei ging an die Meiberger Holzbau GmbH aus Lofer (Pinzgau) für den Neubau einer dreigeschossigen Kindertagesstätte aus Holz im bayerischen Berchtesgaden. Das Gebäude wurde in ein denkmalgeschütztes Ensemble integriert – eine Aufgabe, die laut Jury enorme geometrische, konstruktive und statische Herausforderungen mit sich gebracht habe.

Dritter wurde die Schlosserei Harasser GmbH aus Saalfelden (Pinzgau) für das wellenförmige Cortenstahl-Geländer der Mühlfeldwegbrücke in Hinterglemm, das im Zuge der Alpinen Ski-WM 2025 entstand. Dafür wurden 179 individuell geformte Lamellen gefertigt, die eine dynamische Wellenbewegung darstellen. Jede Lamelle sei ein Unikat. Die größte Herausforderung sei die kurze Montagezeit bei winterlichen Temperaturen gewesen.

Bildergalerien

Mit dem ersten Platz wurde heuer die Trilety GmbH in Hallein für eine völlig neu entwickelte Hydrostat-Kehrmaschine ausgezeichnet.
Den zweiten Platz belegte die Meiberger Holzbau GmbH in Lofer mit dem Neu-bau der Kindertagesstätte Rosenhof als dreigeschossiger Holzbau, der in eine denkmalgeschützte Bausubstanz eingebaut wurde.
Den dritten Platz holte sich die Schlosserei Harasser GmbH in Saalfelden für die Cortenstahlgeländerkonstruktion bei der Erneuerung der Mühlfeldwegbrücke in Hinterglemm im Zuge der Alpinen Ski WM 2025.
An die Erich Reichl GmbH in Salzburg für die Restaurierung und Herstellung von Kopien von Zwergen aus dem „Salzburger Zwergerlgarten“.

Preise für weitere Salzburger Betriebe

Anerkennungspreise erhielten das Tattoo-Studio Minerva Födermayr ("Dschungel-Sleeve"-Design), die Erich Reichl GmbH (Restaurierung der Zwerge im Mirabellgarten) sowie 3D Schmied von Christian Pirchl gemeinsam mit der Pinzgauer Stahl- und Metallbau GmbH (Stahlkonstruktionen für das Porschemuseum in Bruck an der Glocknerstraße).

Handwerk kämpft mit wirtschaftlicher Flaute

Trotz dieser Beispiele für Innovationskraft bleibt die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe angespannt. Laut einer aktuellen Erhebung der KMU Forschung Austria sind die Umsätze der 216 befragten Salzburger Gewerbe- und Handwerksbetriebe im laufenden Jahr um 1,1 Prozent gesunken – aber weniger stark als 2023 (-3,7 Prozent).

29 Prozent der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage derzeit als gut, 25 Prozent als schlecht. Besonders schwierig ist die Lage im investitionsgüternahen Bereich – etwa in der Bau- und Metallbranche. Hier überwiegen die pessimistischen Erwartungen für das vierte Quartal deutlich (Saldo: minus 22 Prozentpunkte). Im konsumnahen Bereich wie Friseure, Kfz oder Gesundheit ist das Stimmungsbild dagegen ausgeglichener. Die WKS verweist darauf, dass die Kennzahlen bei Auftragseingängen und Umsatz in Salzburg zwar weiterhin negativ sind, sich aber etwas besser entwickeln als im Österreichschnitt.

WKS: Förderungen schaffen Planungssicherheit

Positiv wertet WKS-Spartenobmann Seidl die von der Bundesregierung angekündigte Verlängerung der Förderungen für Gebäudesanierungen und Heizungstausch bis 2030: "Das gibt Betrieben und Konsumenten endlich Planungssicherheit." Dennoch bleibe die Situation angespannt: "Die größten Probleme sind die nach wie vor hohen Energiepreise und die Verunsicherung der Konsumenten."

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken