Balkan Minds

Salzburger Projekt vernetzt Balkan-Community in Beruf und Wirtschaft

Dženeta Karabegović (rechts), Lehrende und Forschende an der Uni Salzburg, wurde mit dem Balkan Minds Award ausgezeichnet. Hier im Bild mit Gründerin Nela Pećić (Mitte) und einer weiteren Gewinnerin. 
Veröffentlicht: 20. März 2024 10:54 Uhr
Menschen mit Migrationsbiografie – speziell vom Balkan – will ein Salzburger Netzwerk auf beruflicher bzw. wirtschaftlicher Ebene miteinander vernetzen. Zugleich sollen Vorurteile ausgeräumt werden. Eine Lehrende der Universität Salzburg ist nun mit dem „Balkan Minds-Award“ ausgezeichnet worden und ist ein Jahr lang das „Vorzeigevorbild“ des Projekts.

Dass Multikultur kein Manko darstellt, sondern vielmehr als Kompetenz wahrgenommen wird, ist eines der Ziele des Salzburger Projekts Balkan Minds. Vor drei Jahren hat Nela Pećić das „Empowerment-Netzwerk“, das sich speziell an Menschen mit Migrationsbiografie vom Balkan richtet, die in Österreich geboren oder aufgewachsen sind, ins Leben gerufen. „Es geht darum Vorurteile abzubauen, Stereotypen aufzubrechen und die Community auf Business-Ebene miteinander zu vernetzen und zu stärken“, erklärt die Gründerin ihre Vision im SALZBURG24-Interview am Mittwoch.

"Wenig Anerkennung" für Menschen mit Migrationsbiografie

Schnell habe Pećić in ihrem eigenen Umfeld bemerkt, dass zwar viele Personen mit Migrationsbiografie in ganz Österreich „tolle Arbeit leisten und auch super Gründerinnen und Gründer sind“, sie aber wenig Anerkennung dafür bekommen würden. Ein weiteres Problem sei – wie bereits angesprochen – das fehlende, starke Netzwerk. Das zeige sich schon in der Schule, etwa wenn Praktika absolviert werden müssen. „Die meisten Schülerinnen und Schüler machen dieses Praktikum leider nicht im Büro, so wie es eigentlich sein sollte. Sie sollen hineinschnuppern in verschiedene Bereiche wie Marketing oder Logistik.“ Hier fehle ein Netzwerk, um den Schüler:innen das ermöglichen zu können.

Vernetzung nicht nur in Balkan-Community

Diese Vernetzung brauche es aber nicht nur untereinander, sondern auch mit anderen Communities – Stichwort Inklusion. „Man soll sich leichter tun, einen Job zu finden. Es ist leider so, dass Menschen mit Migrationsbiografie oft zuerst Jobs machen, die nicht ihrem Studium entsprechen und erst nachdem sie Berufserfahrung gesammelt und Kontakte geknüpft haben, in die Richtung gehen, die sie eigentlich einschlagen wollten“, berichtet die Gründerin von Balkan Minds. Eine weitere Hürde sei ein Nachname, der den Buchstaben C mit Sonderzeichen beinhaltet. „Man wird gleich in eine Schublade geschoben.“

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Seit dem neuen Jahr finden auch Balkan Minds Meetups statt. Die Community wird zu Unternehmen eingeladen – etwa in Zentrale der Drogeriekette DM oder die Polizeidirektion. Dort können sich die Interessierten mit den Unternehmen und möglichen Arbeitgebern austauschen.

Was ist der Balkan Minds Award?

Der Balkan Minds Award wird in den drei Kategorien Business, Open und Social vergeben. Eine Jury bewertet die Nominierten anhand von drei Kriterien:

  1. USP (Alleinstellungsmerkmal)
  2. Mehrwert der Leistung für Wirtschaft, Gesundheit und Gesellschaft
  3. Motivation und Inspiration für andere

Heuer hat Dženeta Karabegović, Forschende und Lehrende an der Universität Salzburg, in der Kategorie Open gewonnen. Der Sieg in der Kategorie Business ging an Tamara Ristanović, Gründerin von Jusfinder. Kujtime Rahmani konnte sich als Mit-Gründerin von Funny Kids in der Sparte Social durchsetzen.

(Quelle: salzburg24)

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