"Nix is fix"

Salzburgs Event-Häuser kämpfen sich durch Pandemie

Veröffentlicht: 26. Jänner 2022 15:03 Uhr
Die Pandemie stellt Salzburgs Veranstaltungshäuser weiterhin vor große Herausforderungen. Verschiebungen, Absagen und sich ständig ändernde Corona-Maßnahmen machen die Planbarkeit nahezu unmöglich. Wir haben uns angesehen, wie die Kulturbetriebe ins Jahr 2022 blicken.

Aktuell können Veranstaltungen nur unter Auflagen stattfinden, etwa mit Sitzplatzzuweisung, 2-G-Regel und FFP2-Maske. Die zahlreichen Lockdowns sorgten dafür, dass viele geplante Shows nicht stattfinden konnten. Das hat Auswirkungen auf den laufenden Betrieb, so ergaben sich mitunter Rückstaus, die in Lockdown-freien Zeiten nachgeholt werden müssen – sofern möglich.

Rockhouse macht, "was geht"

Im Salzburger Rockhouse versucht man "alles, was geht, auch zu machen", erzählt Susanna Kuschnig, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit im Salzburger Rockhouse, im Gespräch mit SALZBURG24 am Mittwoch. "Es gibt viele Absagen und Verschiebungen, weil oftmals ganze Tourneen gecancelt werden. Aber wir sind aktiv und haben dennoch einige tolle Programmpunkte", so Kuschnig.

 

Shows wichtig für psychische Gesundheit

Die Corona-Regeln im Haus würden von den Gästen gut angenommen, auch wenn manche mitunter erstaunt seien, wie streng die Kontrollen ausfallen. "Die Rückmeldungen sind großteils positiv, trotz des vielen Anstehens am Eingang. Viele fühlen sich dadurch sicher und anders geht es eben nicht", erklärt Kuschnig. Veranstaltungen seien aber gerade in der aktuellen Zeit wichtig, da sonst vielen Menschen die Decke auf den Kopf falle.

Tickets werden kurzfristig gekauft

Ganz ähnlich stellt sich die Situation im Kulturzentrum Bachschmiede in der Gemeinde Wals-Siezenheim (Flachgau) dar: "Es ist seit Beginn der Corona-Pandemie schwierig, Veranstaltungen durchzuführen, weil das Publikum die aktuelle Lage abwartet und erst sehr kurzfristig Karten kauft", erklärt Geschäftsführer Bernhard Robotka auf S24-Anfrage. Größte Herausforderung würden die sich ständig wechselnden Corona-Maßnahmen sowie ein erhöhter Personalaufwand durch 2-G-Kontrollen darstellen.

Doch die Besucher hätten Verständnis für die Regelungen. Die zahlreichen Absagen und Verschiebungen sorgen auch in der Bachschmiede für einen Rückstau, was in weiterer Folge dazu führe, dass "der Veranstaltungsmix nicht mehr stimme", meint Robotka.

ARGEkultur: Mit Mut gegen Pandemie

In der Salzburger ARGEkultur begegnet man der Pandemie mit Mut zur Veränderung. Das Veranstaltungshaus war den Dezember über gänzlich geschlossen, seit 5. Jänner werden Shows wieder durchgeführt. Bei der Veranstaltung "Konferenz der Frauen", die vor kurzem über die Bühne ging, zählte man bei mehreren Terminen – inklusive Stream – 450 Besucherinnen und Besucher. Corona-Zeiten eine stolze Zahl, wie der künstlerische Geschäftsführer, Sebastian Linz, im Gespräch mit SALZBURG24 erzählt.

Online-Konzerte sind gekommen, um zu bleiben

Die Corona-Pandemie hat den Kulturbetrieb mehr oder weniger zum Erliegen gebracht. Einige Veranstalter setzen deshalb nun auf progressive Ideen und sehen die Krise als Chance, Online-Events …

Digitalisierung im Event-Bereich wichtig

Das Team der ARGEkultur geht jedenfalls mit einem progressiven Mindset an die Pandemie heran. "Uns geht es gut, wir blicken mit Gelassenheit aufs neue Jahr. Wir jammern sicher nicht", so Linz. Veranstaltungen werden zusehends digitalisiert und sind zumindest im Stream für ein nicht lokal anwesendes Publikum zu erleben. Auch einen geplanten Ausbau des Foyers der ARGEkultur kann man schon jetzt digital erleben.

Künftig vermehrt Open-Air-Events?

Die Pandemie stellt die Veranstalter vor ähnliche Herausforderungen, der Umgang damit unterscheidet sich jedoch mitunter. Die Kulturbetriebe blicken mit Gelassenheit, aber durchwegs positiv auf das Jahr 2022. "Es gibt Prognosen, dass sich die Veranstaltungen verstärkt auf die wärmere Jahreszeit verteilen werden und im Winter nur noch punktuell stattfinden können", so Robotka. Freiluft-Events würden dadurch an Bedeutung gewinnen.

Vorsichtig aber durchaus optimistisch zeigt man sich auch beim Salzburger Rockhouse. "Wir planen ganz normal, haben aber immer einen Plan B", gibt Kuschnig einen Ausblick. Das Programm sei schon jetzt sehr voll, da zahlreiche Shows nachgeholt werden müssen.

 

"Nix is fix"

Unter dem Motto "Nix is fix" gab die ARGEkultur bereits vor zwei Wochen einen Ausblick auf das Jahresprogramm. Geschäftsführer Linz blickt mit Gelassenheit auf 2022 und hofft, im Februar mehrere Konzerte bereits ohne Sitzplatzzuweisung durchführen zu können. Sonst treibt man die Digitalisierung der Events weiter voran, für März ist in diesem Bereich sogar ein Schwerpunkt geplant.

Kommen Besucher zurück?

Es bleibt zu hoffen, dass die Omikron-Variante eine Wende in der Corona-Pandemie darstellt und danach eine Rückkehr zu Vor-Corona-Zeiten möglich wird. Skeptisch zeigt man sich allerdings bei den Veranstaltungshäusern, ob die Menschen danach auch gleich wieder voll ins kulturelle Leben starten. Linz etwa erwartet, dass die Besucherzahl mit Ende der Maßnahmen nicht sofort wieder anziehen werde. Möglicherweise aber sind organisierte Veranstaltungen genau das, was die Menschen nach rund zwei Jahren Kontaktbeschränkungen brauchen, um wieder zueinander zu finden.

(Quelle: salzburg24)

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