Mit Schnee und eisigen Temperaturen erfährt der heurige Winter gerade seinen vorläufigen Höhepunkt – und dennoch denken Insider der Wintersportbranche bereits an die nächste Saison. Bei Österreichs größter Sportfachmesse, der ÖSFA Winter Salzburg, tauschen sich bis morgen in der Brandboxx in Bergheim (Flachgau) Fachleute über Skier, Fashion und Co. aus.
Trotz der steigenden Ticketpreise in Salzburgs Skigebieten ist Skifahren die beliebteste Sportart im Winter. Das ergab eine willhaben-Umfrage unter 2.900 Österreicher:innen Ende November. Die Freude am Skifahren – und dem damit verbundenen Kauf von Ausrüstung – kann auch Michael Nendwich, Geschäftsführer des Verbands der Sportartikelerzeuger und Sportartikelhändler Österreichs, bestätigen. „Das Sporteln in den Bergen bleibt stabil, weil man sich dank Beschneiungsanlagen auf Schnee verlassen kann“, sagt er im SALZBURG24-Gespräch am Mittwoch. Im Jahr würden rund 400.000 Alpinskier von Hersteller:innen an Sportartikelhändler:innen gehen. Der Großteil, etwa 60 Prozent davon werden zum Verleih angeboten.
Anders sei das bei Sportgeräten wie Schneeschuhen, Langlauf- oder Tourenskiern. Herrschen weniger gute Bedingungen, also wenig Schnee, sei auch der Absatz gering. Komplett neue Wintersportgeräte werde es in der nächsten Saison nicht geben, die Hersteller:innen würden mehr an bestehenden Artikeln weiter tüfteln, so der Branchenexperte.
BOA-System bei Skischuhen als klarer Trend
Bei den Skischuhen ist jedenfalls ein klarer Trend erkennbar: Das BOA-Drehverschlusssystem. „Anstatt der Schnallen können die Schuhe mit einem Metallseilzug ganz schnell geöffnet und geschlossen werden. Diese Verschlusstechnologie ist definitiv gekommen, um zu bleiben“, erklärt Nendwich. Das System ist bereits bei Rennradschuhen bekannt und nicht mehr wegzudenken.
Stetig weiterentwickelt würden auch Helme, um noch mehr Sicherheit, Komfort und die Anbindung zu technischen Geräten wie etwa dem Smartphone über Bluetooth zu leisten. In der Sportbekleidung spielt vor allem die Mode eine Rolle. Denn die meisten Hersteller und Herstellerinnen seien „im Bereich Funktionalität bereits im Top-Bereich“. Mittlerweile würden fast alle Kleidungsstücke Dampf und Schweiß durchlassen und trotzdem wasserdicht bleiben.
Nachhaltigkeit bei Skiern schwierig
Nachhaltigkeit wird seit Jahren in fast allen Lebensbereichen diskutiert. Wie sieht es damit in der Wintersportbranche aus? „Da sind wir noch in der Entwicklungsphase, das geht nicht von heute auf morgen. Ein Ski besteht aus 60 bis 70 Teilen aus unterschiedlichem Material. Das später zu trennen und zu wieder verarbeiten ist schwierig“, so Nendwich. Bahnbrechende Neuerungen stehen der Wintersportwelt in der nächsten Saison nicht bevor, beim Thema Nachhaltigkeit gibt es aber demnach nach noch Potenzial.
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(Quelle: salzburg24)