Das Erdbeben der Stärke 7,5 sowie mehr als 240 Nachbeben sorgten am Montag für großflächige Verwüstung im Süden der Türkei und dem angrenzenden Syrien. Das erschwert auch den Hilfseinsatz vor Ort deutlich: „Der Hilfeaufruf ging an Personal, das komplett autark arbeiten kann. Deshalb wird nun erst einmal das Bundesheer dorthin entsendet, denn das kann sich selbst versorgen“, so Roberta Thanner, Pressesprecherin des Salzburger Roten Kreuzes auf SALZBURG24-Anfrage am Dienstag.
Hilfsorganisationen rufen zu Spenden auf
Geld- und Sachspenden würden deshalb aktuell am dringendsten benötigt. „Wir brauchen Decken, Zelte, Betten und Erste-Hilfe-Ausrüstung“, so Thanner weiter. Sachspenden kann das Rote Kreuz in Salzburg allerdings nicht entgegennehmen, da es im Bundesland keine entsprechenden Lagermöglichkeiten gebe – die Hilfe werde deshalb von Wien aus koordiniert. Da sich der Transport von Hilfsgütern ins Katastrophengebiet sehr schwierig gestalte, rufen die Hilfsorganisationen vor allem zu Geldspenden auf.
Soldat:innen suchen nach Verschütteten
Der Katastrophenhilfeeinsatz ist nach derzeitigen Planungen für etwa zehn Tage anberaumt. Das AFDRU-Katastrophenhilfeelement ist so strukturiert, dass drei Rette- und Bergegruppen an zwei getrennten Suchorten zum Einsatz kommen können. Sanitäts-, Logistik- und Hygieneexperten des Bundesheeres unterstützen die AFDRU-Retter:innen bei ihrem Einsatz, teilt das Verteidigungsministerium in einer Aussendung mit.
Neben den Bundesheerkräften wird Österreich nach einer Anfrage der Türkei nach entsprechenden Kräfte beim Zivilschutzmechanismus der Europäischen Union ein Team aus Vorarlberg in das Gebiet schicken. Bei den 25 Spezialisten handelt es sich um Feuerwehrleute, vier Hundeführer der Bergrettung mit speziell ausgebildeten Hunden, sowie um drei Notärzte. Derzeit wird der Transport in die Türkei organisiert.
Salzburger Rotes Kreuz erwartet Einsatz
Es wird davon ausgegangen, dass der Einsatz nach dem Erdbeben, das mittlerweile fast 5.000 Todesopfer forderte, längere Zeit dauern dürfte. Auch beim Roten Kreuz in Salzburg rechnet man damit, in irgendeiner Form direkt helfen zu können. „Österreich und Salzburg sind stark in der Trinkwasseraufbereitung. Unser Einsatz wird also wahrscheinlich noch benötigt“, so Pressesprecherin Thanner.
Tausende Helfende tummeln sich in Istanbul
Mittlerweile finden sich tausende Helfer:innen in Istanbul ein. Nach Angaben des Gouverneurs von Istanbul haben sich zahlreiche Helfer vom städtischen Flughafen aus auf den Weg in die von Erdbeben verheerend getroffene Südtürkei gemacht. Um 6 Uhr (Ortszeit) seien bereits 12.752 Mitarbeiter und Freiwillige der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad mit 73 Flugzeugen aus Istanbul in die Erdbebenregion geschickt worden, teilte Yerlikaya in der Nacht zum Dienstag auf Twitter mit.
(Quelle: salzburg24)